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Thema: Norwood 3 - Anzahl der Grafts
2008-11-15
Autor:
Martin N.
Sehr geehrter Herr Doktor Neidel,

gerne möchte ich mich bei Ihnen erkundigen, wie viele Grafts ich für eine Norwood III - Behandlung benötigen würde. Leider finden sich im Internet hierzu unterschiedliche Meinungen.

Einerseits wird eine Menge von ca. 1000 Grafts empfohlen, weil eine höhere Anzahl von transplantierten Grafts zu Durchblutungsstörungen führen könnte. Einige andere Ärzte sehen dies nicht als Problem & empfehlen eine weitaus höhere Anzahl von Grafts (2500+). Hier wird argumentiert, dass kleinere Behandlungen für die Ärzte lukrativer sind und daher oftmals eine geringere Anzahl von Grafts befürwortet wird. Um ehrlich zu sein, verstehe ich diese Argumentation nicht, da – soweit ich das beurteilen kann – die Anzahl der Grafts den entscheidenden Kostenpunkt bei einer Haartransplantation ausmachen. Somit sollten kleinere Behandlungen im Verhältnis nicht viel teurer sein als größere Eingriffe.

A.) Würde ich gerne diesbezüglich Ihre persönliche Meinung als Experte auf dem Gebiet wissen.

B.) Gibt es hierzu eventuell auch wissenschaftliche Arbeiten, mit denen ich mich im Vorfeld beschäftigen könnte?

Vorab vielen Dank & beste Grüße
Dr. Frank G. Neidel

Experte
Beiträge:169
2008-11-20
Guten Tag, danke für die Anfrage.

Der Typ Norwood 3 sagt etwas über den Haarausfalltyp aus, die betroffene Kahlfläche ist aber bei jeder Person in der Größe variabel. Deshalb kann ich Ihnen dazu leider keine Stellungnahme abgeben.

Wichtig wäre, die Fläche auszumessen. Aber auch da gibt es Abweichungen, weil man ja auch zum Angleichen in die behaarte Fläche hinein transplantiert.

Eine Transplantationsdichte von 20-40 follicular units pro Quadratzentimeter ist heute durchaus in einer Behandlung möglich und machbar. Aber auch weniger dicht, dafür 2-3 Behandlungen, kann ein vernünftiges Konzept sein.

Das Beste ist, Sie lassen sich persönlich von dem Arzt beraten, der Sie später auch behandeln soll. Es spielen sehr viele Faktoren eine Rolle bei der Berechnung, wie z.B. die Prognose Ihres Haarausfalls, die Spenderhaardichte, die Beschaffenheit der Haut, die Haarqualität (glatt, kraus, dünn, dick).

Es gibt mehrere wissenschaftliche Untersuchungen aus dem englisch-sprachigen Raum, diese sind nicht alle vergleichbar und teilweise kontrovers.

Mit freundlichen Grüßen!

Dr. Neidel

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