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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Neue Studien zu Finasterid?
2019-08-14
Autor:
Noorwood I
Sehr geehrtes Experten Team,

gestern wollte ich bei meine Hautarzt mein Rezept für Finasterid holen um meine Behandlung gegen den Haarausfall fortzuführen (nehme Finasterid seid einem Jahr). Dieser jedoch hat mir gesagt, dass er bei Finasterid jetzt die Handbremse zieht und Finasterid nicht mehr ohne weiters verschreibt (bzw mir nicht mehr verschreiben möchte).
Grund für seinen Sinneswandel sind neue Metastudien die zeigen, dass Finasterid irreparable Schäden verursachen kann! Er hat sogar gesagt das es zu "genetischen Änderungen" kommen kann.
Das hat mich jetzt sehr nachdenklich gemacht, weil er vor einen Jahr noch eine ganz andere Meinung zum Thema Finasterid gehabt hat.

Meine Fragen lauten jetzt, ob sie was von diesen Methastudien gehört haben speziell zu dem Thema genetische Veränderung?
Und außderdem ob es Sinn macht paralell zu meiner Minoxidil Behandlung (die ich jetzt seid 4 Jahren durchführe) Finasterid weg zulassen und durch eine PRP-Behandlung zu ersetzten? Die letzte Frage geht speziell an Dr Finner, der vielleicht durch persönlich Erfahrung (weil es ja für PRP keine richtigen Studien gibt) sagen kann ob eine parallele PRP Behandlung Sinn machen kann ?
Dr. Andreas Finner

Experte
Beiträge:1251
2019-08-21

Guten Tag,

wie Sie genau vorgehen sollen, kann ich Ihnen nicht sagen, weil ich Ihren Verlauf usw. nicht kenne und nicht weiß, ob das Minoxidil allein bei Ihnen auch ausreicht.

Wenn sie PRP probieren wollen, sollte es mit exakter Kontrollmessung erfolgen. Sie müssten aber im Erfolgsfall bereit sein, es dauerhaft regelmäßig durchführen zu lassen.

Die meisten Fälle von PFS wurden übrigens nach plötzlichem Absetzen berichtet, das wäre also ganz falsch.

Es gibt ständig Studien teils unterschiedlicher Qualität zum PFS, die meisten ohne Kontrollgruppe und an Mäusen oder Ratten. Es kann Unterschiede in der Ablesung und Ausprägung von Genen geben (Epigenetik), aber nicht in den Genen selbst. Das ist bei vielen Medikamenten der Fall. Auch sind Veränderungen von Neurobotenstoffen gemessen worden. Die Relevanz ist sicherlich im Einzelfall unterschiedlich und die Frage ist, was davon durch Finasterid verursacht wurde.

In der klinischen Erfahrung sind dauerhafte oder ungewöhnliche Probleme auch nach dem Absetzen sehr selten, ein Teil davon sicherlich weil eine große Angst vor Nebenwirkungen besteht, im Gegensatz zu dem Eindruck den Medienberichte erwecken.

Letzten Endes würde ich in einem solchen Fall individuell entscheiden, ob man langsam absetzt, in kleiner Dosis weitermacht oder weitermacht, da ja keine Nebenwirkungen bestehen. Am besten immer unter Verlaufsmessungen.

Ich weiß auch nicht, ob eine sachliche Betrachtung dieser Problematik überhaupt noch möglich sein wird angesichts des emotionalen Themas.

MFG,

Dr. Finner


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