Thema: Nebenwirkungen nach Langzeit Therapie PSF
2013-11-17
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Autor: Ongoing |
In diesem Expertenrat werden nur Anfragen zum anlagebedingten Haarausfall beantwortet! Bitte beachten Sie die oben genannten Hinweise! Sehr geehrte Herr Professor, sehr geehrte Herrn Doktoren, ich nehme seit nunmehr 9 Jahren Propecia bzw Generika , war bereits in Ihrer Haarsprechstunde an der LMU und habe prinzipiell positive Erfahrungen mit Finasterid gemacht. Seit etwa 3 Jahren leide ich immer wieder unter depressiven Phasen zudem hat sich das Hautbild an meiner Eichel verändert, immer wieder kommt es zu entzündlichen Problemen. Im Rahmen meiner Internetrecherche stieß ich schnell auf die 150 gegen Merck anhängigen Klagen sowie die PSF-Foundation zu Finasterid Spätfolgen. In einigen der beschriebenen Nebenwirkungen finde ich mich "scheinbar" wieder. Nun endlich meine Frage: Haben Sie neue Erkenntnisse zu den Langzeitwirkungen (Nebenwirkungen) bei Finisterid 1mg Einnahme? Können sie Aussagen zur Häufigkeit solcher, wie beim PFS beschriebenen Nebenwirkungen treffen? Die andauernd Anpassung der Beipackzettel (USA über FDA, Schwedische Behörden) Gerichtsverfahren, Erlebnisberichte im Netz etc. sind für den Langzeitkonsumenten zumindest verunsichernd. Wie ist Ihre, auch durch den "Basisbetrieb" am Menschen, Einschätzung zu den aktuellsten Erkenntnissen? Muss ich (man) sich ernsthaft Sorgen machen und die Therapieentscheidung neu bedenken oder gibt es hierzu keine signifikanten, neuen Erkenntnisse? Sollte ein Therapie Ende vorgenommen werden, haben sie, neue Erfahrungswerte zum Haarstatus nach Beendigung der Theraphie? Vielen Dank schon heute für Ihre Antwort! |
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte Experte Beiträge:628 | 2013-11-17 |
Sehr geehrter Ongoing, aus meiner Sicht ergibt sich im praktischen Alltag keine Änderung der Indikation für die Finasterid-Therapie. Da es allerdings Berichte hinsichtlich der Depressionen gibt, die man ernst nehmen muß, sollte überlegt werden, dasss bei Auftreten derartiger Symptome die Behandlung beendet wird. Bedacht werden muß allerdings auch, dass Depressionen per se eine gewisse Häufigkeit haben, auch ohne Finasterid-Behandlung, und somit das zufällige Zusammentreffen der Behandlung mit Finasterid mit der unabhängigen Depression möglich ist, also eine zufällige Koinzidenz. Auch Burn out ist mit Depression vergesellschaftet! Nichtsdestotrotz bei Depression würde ich die Behandlung beenden. Die Hautveränderung an der Eichel sehe ich komplett unabhängig von der Therapie! Es gibt keine neuen Erkenntnisse hinsichtlich der Entwicklung des Haarstatus nach Beendigung der Finasterid-Therapie. Dieser Punkt ist bereits eingehend im Expertenrat beschrieben und im Archiv zu lesen. Mit freundlichen Grüßen PD Dr. C. Kunte |
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