Thema: Meibom Drüsen Dysfunktion, meibom gland dysfunction (MGD) unter Finasterid
2012-02-07
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Autor: Doc |
Sie haben bisher kategorisch einen Zusammenhang zwischen "trockenem Auge" und der Einnahme von Finasterid verneint. Zur Begründung verweisen Sie darauf, dass Finasterid kein Antiandrogen wie etwa Cyproteronacetat sei, sondern über die 5-Alpha-Reduktasehemmung ja zum Anstieg des Testosterons führt. Somit sei kein pathophysiologischer Zusammenhang eines durch eine Meibom Drüsen Dysfunktion (MGD) verursachten trockenen Auges zur Finasterid Einnahme abzuleiten. Mich würde interessieren, wie Sie die nachfolgende Arbeit beurteilen: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11134156?dopt=Abstract. Aus dem Abstract geht nicht genau hervor, welche Substanzen hier im einzelnen untersucht wurden. Allerdings lässt die Indikationsbeschreibung daran denken, dass hier auch Patienten mit Finasterid-Einnahme erfasst wurden. Eventuell ist ja die MGD nicht (nur) eindimensional auf einen Testosteronmangel zurückzuführen, sondern die Zusammenhänge sind komplexer. Wenn ein "Zuviel" an Dehydrotestosteron (DHT) eine pathophyiologische Bedeutung bei der anlagebedingten Alopezie hat, ist es doch denkbar, dass ein "Zuwenig" an DHT eine MGD induzieren kann. Aus eigener subjektiver Erfahrung kann ich bestätigen, dass die MGD im Laufe der Finasterid Einnahme langsam und stetig zunahm und seit dem Therapiestopp vor 2 Monaten sich nunmehr langsam bessert. |
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte Experte Beiträge:628 | 2012-02-14 |
Sehr geehrter User, auch diese Arbeit ändert nichts an der Einschätzung, dass Finasterid definitiv nicht zu der Gruppe der Antiandrogene gehört. Deshalb ist diese Arbeit zwar interessant, es gibt aber weiterhin keinerlei Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Finasterid-Therapie und trockenem Auge. Mit freundlichen Grüßen PD Dr. Kunte |
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