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Thema: Männliche Hormone + Follikelverhornungen
2006-11-08
Autor:
Blume
Nachdem ich vor 3 Monaten die Pille "Petitbelle" (mehere Jahre kontinuierlich aus medizinischer Indikation eingenommen) abgesetzt habe, fielen meine Haare wieder aus. Hinzu kommt, dass ich fettige Schuppen bekommen habe, die sich in kugelartigen Verhornungen um das ausgefallene Haar herum bemerkbar machen oder beim Ertasten der Kopfhaut mit den Fingern zu entnehmen sind.

Ich habe gelesen, dass derartige Verhornungen zur vorzeitigen Abschnürung des Haares (Nährstoff-Unterversorgung) führen.
Da ich die Pille nicht weiter nehmen möchte, würde ich lieber ein Präparat bzw. Lösung gegen die Verhornungen auf der Kopfhaut nehmen. Können Sie mir etwas empfehlen?

Mit freundlichen Grüßen
Blume




Priv. Doz. Dr. Christian Kunte

Experte
Beiträge:318
2006-11-19
Sehr geehrte Blume,

fast alle Haare, die schmerzlos aus der Kopfhaut auszuziehen sind befinden sich im Telogenstadium. Im Telogenstadium ist das Haar in die Ruhe- und Ausfallsphase getreten. Die sogenannte Haarwurzel hat sich geteilt und das Haar hat sich mit einem Teil davon, dem Haarbulbus zurückgezogen. Der Bulbusteil hat sich rund wie ein Kolben verformt. Das Telogenhaar nennt sich deshalb auch Kolbenhaar. Ihrer Beschreibung nach könnte es sich bei der "kugelartigen Verhornung" um den Bulbus handeln. Eine Diagnosestellung auf diesem Wege ist natürlich nicht möglich, Ihr Hautarzt kann aber mit einem Blick im Mikroskop erkennen ob die "kugelartigen Verhornung" der Haarbulbus ist. Dies wäre völlig normal.

Die Haare im Anagenstadium (Wachstumsstadium), lassen sich nicht schmerzlos ausziehen. Hier hat der Bulbus noch Kontakt zum anderen Teil der Haarwurzel, der dermalen Papille. Die dermale Papille enthält Blutgefäße und Nerven. Deshalb schmerzt das Ausziehen von Anagenhaaren. Auch am Anagenhaar lässt sich der Bulbus als Knubbel mit bloßem Auge erkennen, außer das Haar sitzt so fest, dass es beim Ausziehen abbricht.

Ich würde empfehlen einen Hautarzt zur Untersuchung aufzusuchen, der Ihnen ein entsprechendes Therapeutikum in Abhängigkeit des klinischen Befundes verordnen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. C. Kunte

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