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Expertenrat zu vernarbendem Haarausfall

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Thema: lichen planopilaris? Lupus?
2009-02-19
Autor:
Alexandra
Hallo Hr. Dr. Finner,

ich habe seit ca. 3/4 Jahr eine rote mit Pusteln (auch eitrig) entzündete Kopfhaut auf dem Oberkopf, die nun auch zu Haarausfall und einer Ausdünnung der Haar dort geführt hat. Behandelt wird mit 0,5% Kortisonlösung die ich seit längere zeit täglich benutze. Zwar läßt sich damit die Entzündung in Schach halten, aber sobald sie nur einen Tag weggelassen wird, kommt es schon wieder zu einer Verschlechterung.

Eine Hautprobe hat keine direkte Immun.... (weiß nicht wie das heißt) ergeben, meine ANA Werte sind aber leicht erhöht.

Hautärztin und Hautklinik schlägt weiterhin Kortison äußerlich. Da das alleine aber kein gutes Ergebnis bringt steht nun Quensyl oder Isotretinion im Raum. Beides heftige Medikamente. Bin 30 Jahre, weiblich, der Haarausfall belastet mich sehr.

Haben Sie einen Rat für mich?

Dr. Andreas Finner

Experte
Beiträge:193
2009-02-25
Sehr geehrte Alexandra,
es wäre wichtig, eine klare Diagnose zu haben, um über die Behandlung zu entscheiden.
Die Pusteln klingen ja eher nach einer Folliculitis decalvans (FD), d.h. einer Haarbalgentzündung, die auch zur Zerstörung der Haarwurzel führen kann.
Ich empfehle, die Gewebeprobe daraufhin nochmal speziell begutachten zu lassen.
Auch sollte ein Bakterien- und Pilzabstrich gemacht werden.
Wenn sich die Diagnose FD bestätigt, wären neben äußerlichen antibakteriellen und kortisonhaltigen Cremes bei kleinen Sellen auch Kortisonunterspritzungen denkbar. Oft sind aber verschiedene Antibiotika notwendig.
Die von Ihnen genannten Medikamente kämen eher bei anderen Erkrankungen wie Lichen follicularis zum Einsatz bzw. das Quensyl bei einen kutanen Lupus erythematodes (CDLE) . Beim CDLE ist die Entzündung meist auch zwischen den Haaren flächig sichtbar.
Ich empfehle, sich nochmal an Ihre Hautärzte zu wenden mit der Bitte um genaue Diagnose.
Gegebenenfalls können die Kollegen einen Haarspezialisten konsultieren.
Es muss zumindest klar sein, was für Zellen die Haarwurzel angreifen (Neutrophile oder Lymphozyten).
Wenn aber die Entzündung nicht anders zu stoppen ist, sind die innerlichen Medikamente notwendig, um weitere Haare vor dem Untergang zu retten. Zur Sicherheit werden Blutkontrollen und eine Antibabypille notwendig sein.
So kann die Zeit überbrückt werden, bis sich die Erkrankung wieder beruhigt.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Finner


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