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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Kontraindikationen aus neuen Studien
2017-07-11
Autor:
lupus
Hallo,

1) Wie stehen Sie zu dem häufig beschriebenen Post-Finasteride-Syndrome?
Auszug aus dem Abstract einer Studie (doi:10.7717/peerj.3020)

" Among men 16-42 years old and exposed to finasteride ≤1.25 mg/day, 34 of 4,284 (0.8%) developed PED [Persistent erectile dysfunction] (persistence median 1,534 days, IQR 651-2,351 days)"

Halten Sie permanente Nebenwirkungen wie bspw. die beschriebene PED oder oft beschriebene Depressionen für denkbar?

2) Bezieht sich Ihre Aussage, etwa 1-3% der Anwender erfahre Libidostörung als Nebenwirkung auf einen Erfahrungswert oder eine wissenschaftliche Studie? Eine andere Studie spricht nämlich von 3-15% der Anwender (Link zu PubMed Artikel: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5023004/)

3) Obwohl Gynäkomastie eine seltene Nebenwirkung von Finasterid darstellt, wird sie doch häufig in diversen Artikeln genannt. Ist eine solche Verformung der Brust reversibel, so sie denn eintritt? Wie stehen Sie zur gleichzeitigen Einnahme von Aromatasehemmern zusammen mit Finasterid, entweder als Behandlungsmethode im Falle einer Gynäkomastie oder als Prophylaxe?

Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihren Expertenrat - ich hoffe Sie können mir die Angst vor den Nebenwirkungen nehmen.
Dr. Andreas Finner

Experte
Beiträge:1267
2017-07-19
Guten Tag,
dauerhafte Nebenwirkungen bzw. das Postfinasteridsyndrom sind derzeit Gegenstand der Forschung und Diskussion, ebenso ob Depressionen dazugehören. Wie genau die Häufigkeit ist und ob es bestimmte Patienten betrifft bzw. welche anfälliger sind, lässt sich bisher schwer sagen.
In der jahrzehntelangen Praxis mit Finasterid bei mir und meinen Kollegen kam es jedenfalls gar nicht oder nur sehr selten vor.
Libodostörungen oder Gynäkomastie kommen vor, bilden sich aber in der Regel nach Absetzen zurück.
Die Entscheidung für oder gegen Finasterid kann also nur vom Patienten nach ausführlicher ärztlicher Beratung in der Haarsprechstunde erfolgen.
MFG,
Dr. Finner

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