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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: kontakt von frauen mit dem wirkstoff FIN
2009-01-28
Autor:
amatze
sehr geehrtre expeerten!
ich habe eine frage, die mich seit längerem beschäftigt:

ich nehme seit 5 monaten propecia. habe aber wegen beeinträchtigung der erektion/libido seit 3 monaten mit 0.5 mg, also eine getielten propecia weitergemacht. die NW ist nicht mehr so stark, die wirkung trotzdem ausreichend. haarausfall im moment ist runtergegangen auf nicht mal 10 am tag. nun meine fragen:

1.
ich lebe mit meiner freundin zusammen in einem haushalt. wie gesagt teile ich die tabletten. ich packe sie auch immer gut weg. wie hoch ist aber die gefahr für sie und einen evtl. phöten, wenn sie mit minmal-spuren des wirkstoffs in verbindung kommt, die irgendwo herumschwirren könnten. ich teile z.bsp. mit einem scharfen messer die tablette. wasche dies anschl. ab, auch den tisch, den lappen spüle ich aus.
es können nun aber doch minimalste unsichtbare spuren von FIN irgendwo im haushalt verbleiben, die sie unbewusst über irgendwelche wege aufnehmen könnte. stellen solche minimale spuren auch schon eine gefahr für sie (bei evtl. schwangerschaft) dar? wie sicher muss ich mit den geteilten tabletten umgehen und wie hoch sind die gefahren solcher wirkstoffspuren?

2.
bezüglich des beitrages unter meinem (von "Malvolio"), den ich gerade gelesen habe:
ist es war, das laut dieser broschüre von MSD-schweden, die dort erwähnt wird, es sein kann, dass die libido/potenzprobleme unter propecia nach absetzen nicht mehr verschwinden? das würde ja bedeuten, man runiert seine potenz auf dauer mit den tabletten. das macht mir jetzt irgendwie angst. muss ich mir deswegen grosse sorgen machen? können sie mir evtl. noch mehr hierzu erläutern, ob dauerhafte impotenz als NW sein kann? MFG
Dr. Andreas Finner

Experte
Beiträge:1286
2009-01-28
Sehr geehrter Amatze,
zu Ihren interessanten Fragen:
1. Ich denke nicht, dass Sie bei dem von Ihnen geschilderten Vorgehen Bedenken wegen einer versehentlichen Aufnahme durch Ihre Freundin haben müssen. Um die Sicherheit noch zu erhöhen, können Sie einen speziellen Tablettenteiler verwenden und die Unterlage usw. separat lagern. Das von Ihnen geschilderte Vorgehen mit einer halben Tablette erscheint im Einzelfall plausibel, da in den Anfangsstudien mit Finasterid 0,5 mg auch eine gewisse Wirkung gegen erblichen Haarausfall erreichbar war.
Wenn Sie die Sicherheit jedoch noch mehr erhöhen wollen, können Sie auch eine ganze Tablette jeden zweiten Tag einnehmen. Wie immer sollte auch in diesem Fall eine Erfolgs- und Verlaufskontrolle mittels Fotos in der Haarsprechstunde erfolgen.
Um die letzte Unsicherheit zu beseitigen, könnten Sie während einer Schwangerschaft Ihrer Freundin auch von Finasterid 1 mg auf Regaine umsteigen. Dies ist aber medizinisch gesehen nicht wirklich notwendig. Die Spermakonzentration von Finasterid ist übrigens ungefährlich gering.
2. Es sind, wie bereits vom Prof. Wolff geschildert, nach bereits über 10jähriger Erfahrung ganz klar keine dauerhaften sexuellen Nebenwirkungen noch nach Absetzen von Finasterid 1 mg zu erwarten. Mit Finasterid 5 mg liegen sogar noch längere Erfahrungen im urologischen Bereich vor. Auch muss in der Diskussion immer zwischen Impotenz und Infertilität unterschieden werden. Zwar käme ganz theoretisch bei längerer, monatelanger Unfähigkeit zur Erektion eine Minderdurchblutung des Schwellkörpers in Frage. Ich denke aber nicht, dass dies praktisch jemals vorkommt, weil man ja dann Finasterid 1 mg rechtzeitig absetzt.
Einen Beweis dafür, dass ein Medikament für eine Nebenwirkung ursächlich ist, hat man übrigens erst wenn andere Ursachen nicht in Frage kommen und nach Wiederbeginn das Problem erneut auftritt. Da sexuelle Probleme häufig sind und viele Ursachen haben können, muss man mit Einzelberichten immer skeptisch umgehen.
MFG, Dr. Finner

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