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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Kombination Propecia und Regaine / Kinderwunsch / Wirkung von Serenoa Repens
2005-02-08
Autor:
Jörg
Sehr geehrte Herren,

ich bin 46 Jahre alt und benutze seit einem Jahr Regaine und stelle eine Verbesserung der Haardichte fest. Nun überlege ich, ob ich zusätzlich Propecia einnehme.

Frage: Ist eine solche Kombination sinnvoll?

Ich habe gehört, dass Regaine besonders wirksam im Bereich des Mittelkopfes wirkt, Propecia hingegen im Frontbereich der Haare.

Frage: Ist das zutreffend?

Finasterid soll über das Sperma auf den Fötus wirken.

Frage: Ist es sinnvoll, bei einem Kinderwunsch die Propeciabehandlung zu unterbrechen? Wie lange sollte die Pause sein.


Alternativ zu Finasterid soll Serenoa Repens Extrakt ähnliche Wirkungen aber weniger Nebenwirkungen haben. Die italienische Firma IDI bietet das Präparat Tricoxen an, das Selenoa Repens Extract enthält.

Frage: Ist Senenoa Repens ein sinnvolle Alternative zu Propecia?


Vielen Dank.

Dr. Jens Meyer

Experte
Beiträge:135
2005-02-15
Sehr geehrter Jörg,

zu Ihren Fragen:

1. Prof. Wolff schrieb zur Kombination von Propecia und Regaine:

"Eine Kombinationstherapie von Propecia und Regaine kann aufgrund unterschiedlicher Wirkungsansätze, vorliegenden Studienergebnissen und unserer Erfahrung nach mit höherer Wahrscheinlichkeit den Haarstatus erhalten als eine Therapie mit nur einem dieser beiden Medikamente."

2. Prof. Wolff schrieb zur Wirksamkeit am Mittelkopf und Frontalbereich:

"Die beiden wirksamen Präparate gegen erblichen Haarausfall des Mannes (androgenetische Alopezie) sind die Propecia-Tablette und die Regaine-Lösung. Beide wirken am besten am Oberkopf (Vertex) und weniger gut im Frontalbereich der Haare."

3. Prof. Wolff schrieb zu Propecia und Kinderwunsch:

"Das Ejakulatvolumen geht bei den meisten Behandelten um etwa 10-20% zurück (also z.B. von 4,0 ml auf 3,2 ml). Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Zeugungsfähigkeit (Fertilität), da es dabei nicht auf das Volumen des Prostatasekretes ankommt, sondern auf die Zahl, Morphologie und vor allem die Beweglichkeit der Spermien. Alle dieser Faktoren werden durch Propecia nicht verändert. Dies wurde in verschiedenen Studien gezeigt, zuletzt 1999 an 181 Männern durch Overstreet et al. (J Urol, 162:1295-1300).

Daher besteht keine Notwendigkeit, bei Kinderwunsch Propecia abzusetzen. Auch wenn die Frau schwanger ist, kann das Finasterid im Ejakulat des Mannes das Kind nicht gefährden: Erst ab 3 Liter Ejakulat-Kontakt täglich kann es theoretisch zu ersten messbaren Veränderungen des weiblichen DHT-Spiegels kommen."

4. Zu Serenoa repens liegen keine wissenschaftlich validen Studien vor. Ein Vergleich mit Finasterid hinsichtlich der Erfolgsaussichten in der Behandlung der androgenetischen Alopezie ist nicht möglich.

Ihr Dr. J. Meyer

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