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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall der Frau

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Thema: Haarzwiebel Reprise
2005-12-13
Autor:
Troll
Vielen Dank für die Antwort. Aber wie schon oft im Nutzerforum kritisiert, haben Sie leider nur wieder das wiederholt, was hier auch im Fragenarchiv nachzulesen ist. Wie erklären Sie die Aussagen hier (s. zB Link unten), auf die ich mich bereits bezogen und nach denen ich explizit gefragt hatte? Wenn ich sie richtig verstehe wird da doch behauptet, wenn sich die Haarzwiebel eben nicht normal wieder zurück bewegt, sondern mit ausgeht, dann haben nachwachsende Haare keinen guten Halt mehr. Darum geht vielleicht auch ein Teil der durch Regaine nachgewachsenen Haare auch wieder aus, wie Sie ebenfalls selber festgestellt haben, weil die eben schon zu stark geschädigt waren. Die Erkenntnisse beruhen auf der neueren L'Oreal-Forschung, die sie im Zusammehang mit Regaine auch zitieren. Wenn ich diese Aussagen nur falsch verstanden habe wäre ich froh und beruhigt, aber das kann ich nicht beurteilen wenn Sie gar nicht explizit drauf eingehen!

http://www.haarausfall-verlust.de/haarausfall/ursache.htm

P. S. Und ich finde, wenn eine Frage nicht beantwortet wurde, dann müßte man auch nochmal nachfragen dürfen, also sagen Sie bitte nicht ich hätte schon eine Frage gestellt :-)
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte

Experte
Beiträge:318
2005-12-18
Sehr geehrte Troll,

bei diesem Expertenforum handelt es sich um ein kostenloses Angebot. Die Beantwortung von Anfragen ist deshalb in Ihrer Zahl äußerst begrenzt und nicht alle Anfragen sind von allgemeinem Interesse. Eine Vielzahl von Fragen beschäftigen sich zudem wenig mit Fakten, als vielmehr mit Spekulationen und Aussagen aus irgendwelchen dubiosen Internetforen.

Die Antwort zur letzten Anfrage ist nach wie vor korrekt:

Fast alle Haare, die schmerzlos aus der Kopfhaut auszuziehen sind befinden sich im Telogenstadium. Im Telogenstadium ist das Haar in die Ruhe- und Ausfallsphase getreten. Die sogenannte Haarwurzel hat sich geteilt und das Haar hat sich mit einem Teil davon, dem Haarbulbus, zurückgezogen. Der Bulbusteil hat sich rund wie ein Kolben verformt. Das Telogenhaar nennt sich deshalb auch Kolbenhaar. Ihrer Beschreibung nach handelt es sich bei dem weißen Ende um den Bulbus. Eine Diagnosestellung auf diesem Wege ist natürlich nicht möglich, Ihr Hautarzt kann aber mit einem Blick im Mikroskop erkennen ob es sich hierbei um den Haarbulbus handelt. Dies wäre völlig normal.

Die Haare im Anagenstadium (Wachstumsstadium), lassen sich nicht schmerzlos ausziehen. Hier hat der Bulbus noch Kontakt zum anderen Teil der Haarwurzel, der dermalen Papille. Die dermale Papille enthält Blutgefäße und Nerven. Deshalb schmerzt das Ausziehen von Anagenhaaren. Auch am Anagenhaar lässt sich der Bulbus als weißes Ende mit bloßem Auge erkennen, außer das Haar sitzt so fest, dass es beim Ausziehen abbricht.

Der Teil der in der Kopfhaut verbleibt ist die dermale Papille. Diese und die Stammzellen der Haaranlage, die sich am „Haarmuskel“ befinden sind für das Neuwachstum des Haares essentiell.

Die Behauptung, dass eine perifollikuläre Fibrose (Verdickung) um diese dermale Papille essentiell für die Ausbildung der androgenetischen Alopezie ist, wird im Übrigen nur von LÓreal vertreten.
In diesem Zusammenhang auch noch einmal Daten zur Aminexil Studie:
16 >>> Gibt es Erfahrungen in der Behandlung des anlagebedingten Haarausfalls mit dem Präparat Aminexil?
Aminexil soll nach Herstellerangaben durch eine Hemmung der Lysylhydroxylase zu einer Reduktion der perifollikulären (um den Haarfollikel) Fibrose (Bindegewebige Umwandlung) führen, was den Haarausfall reduzieren soll. Zu diesem Präparat liegt eine Studie vor, bei der 40 Männer (nur 33 haben die Studie beendet, die Daten von nur 29 konnten ausgewertet werden) über 12 Wochen einmal täglich den Inhalt einer Ampulle Aminexil auf die Kopfhaut aufbringen sollten. Eine Besserung der Werte im Trichogramm sowie im Haarwaschtest konnten registriert werden.
Ein großes Manko der Studie ist die fehlende Kontrollgruppe. Die Studie konnte nicht zeigen, ob die androgenetische Alopezie klinisch gestoppt wurde, und bei wie vielen Behandelten eine Zunahme der Haardichte zu verzeichnen war.
Besonders bemerkenswert ist, dass im Gegensatz zu dieser Studie Aminexil im Handelspräparat Dercap laut Packungsbeilage nicht täglich sondern nur 3 Mal pro Woche, und nur für die Dauer von 2 Monaten, anstelle von 3 Monaten wie in der Studie, angewendet werden soll. Eine Übertragbarkeit der Studienergebnisse auf das Handelspräparat ist deshalb nicht möglich.
Dr. C. Kunte


17 >>> Von meinem Friseur habe ich auch ein Haarwasser bekommen, was den Haarausfall teilweise gestoppt hat und ausserdem hat er mir eine Therapie mit Aminexil empholen, was den Haarwuchs fördern soll. Was halten sie davon und würde das bei mir reichen?
Gegen die androgenetische Alopezie des Mannes gibt es meiner Ansicht nach nur zwei wirklich wirksame Mittel: 5% Minoxidillösung (Regaine) und Finasteridtabletten (Propecia). Alle anderen Mittel, einschliesslich Aminexil (Dercap), halte ich für weitgehend nutzlos.
Prof. Dr. H. Wolff


Ich hoffe Ihre Anfrage ist hiermit beantwortet, wenn ich sie korrekt verstanden habe.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Dr. C. Kunte



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