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Expertenrat zur Haartransplantation

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Thema: Haare vor OP lang oder kurz lassen?
2007-07-30
Autor:
Bronson
Sehr geehrter Herr Neidel,
ich kenne einige Männer, die sich bei Ihnen eine Haartransplantation unterzogen haben. Die erzählten mir, dass Sie ihre Haare vor der OP so lang wie nur möglich wachsen lassen sollen-wahrscheinlich um zu verhindern, dass ihre Umwelt nichts von dem Eingriff bemerkt.
Ist es denn nicht leichter und für Sie auch bequemer eine OP durchzuführen, wo der Empfängerbereich ganz kurz ist?
Ist das Ergebnis dann auch nicht besser, weil die langen Haare auf der Kopfhaut nicht im Weg sind?
Des Weiteren hätte ich gerne gewusst, wie dicht Sie verpflanzen. Wieviele Grafts pro cm2 setzen Sie ein?
55? 60? 65? 70?
Vielen Dank im Voraus!
Dr. Frank G. Neidel

Experte
Beiträge:169
2007-08-01
Guten Tag, danke für die Anfrage.

Natürlich ist es für uns bequemer, in kurz geschnittene Haare zu verdichten. Bei langem Haar dauert es etwas länger, doch die Qualität der Behandlung leidet nicht darunter.

Die langen Haare sollen, wie Sie bereits richtig vermutet haben, für die ersten Tage die Krusten etwas abdecken, so dass andere Menschen den Eingriff nicht bemerken.

Wir können so dicht verpflanzen, wie es uns die Natur vorgibt. Die entscheidende Frage ist aber, ob das beim Patienten überhaupt Sinn macht, ob überhaupt genügend Haarwurzeln vorhanden sind, um so dicht zu arbeiten und ob dann auch noch zu annähernd 100 Prozent das Anwachsen der Transplantate garantiert ist.

Von Untersuchungen aus den USA wissen wir, dass mit zunehmender Transplantatdichte die Anwuchsrate sinkt. Es wäre also aus meiner Sicht sehr schade für den Patienten, wenn er bei der Operation z.B. 60 follicular units pro cm erhält, davon aber später nur die Hälfte anwächst. Deshalb legen wir für jeden Patienten bei der Beratung die notwendige Transplantationsdichte fest und können dann dadurch optimale Resultate erreichen.

Oft wird auch die Transplantatdichte mit der Haardichte verwechselt, was beim Patienten weitere Fragen aufwirft.

Mit freundlichen Grüßen!

Dr. Neidel

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