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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Haarausfall und Ursachen
2010-03-21
Autor:
Rostock29
Hallo,

ich bin 29 Jahre männlich und leide seit 4,5 Jahren an Haarausfall. Ich möchte ihnen mal meine leidensgeschichte kurz darlegen.

Ich bin in einer hautklinik in behandlung und habe schon 2 trichtogramme (oder wie das heißt) gemacht. Das erste war gut für mich, keine anzeichen auf anlagebedingt. Dann habe ich auf ein zweites bestanden und das viel dann negativ aus, also doch anlagebedingt. Wie kann das denn sein??

Ich nehme seid längerem Propecia aber trotzdem haare überall auf dem boden und in der bürste.
Dazu kommen diese schlimmen Haarschmerzen, die mir das leben nicht gerade einfach machen. Fast jeden tag schmerzen in der Kopfhaut, als wenn ich mir den kopf gestoßen habe.
Leider habe ich noch ein Problem, von dem mein behandelnder Arzt nichts weiß.
Seid nunmehr fast 9 Jahren habe ich eine essstörung. Am anfang nicht so doll aber seid ich allein lebe (4,5 Jahre) ist sie schlimmer geworden. Beihnah täglich übergebe ich mich. Habe nie einen zusammenhang zwischen B
Essstörungen und Haarausfall gesehen aber nun habe ich mich doch mal genauer informiert. Kann es sein das diese Essstörung die wirkung von Propecia beeinflußt, weil es doch angeblich bei 8 - 9 von 10 männern hilft. Oder werden durch diese Essstörungen noch ander werte schlecht die den ausfall begünstigen.

Mit freundlichen Grüßen
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte

Experte
Beiträge:628
2010-03-21
Sehr geehrter User,

es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen Haarausfall (androgenetische Alopezie - AGA) und Eßstörungen.

Schmerzen der Kopfhaut bei AGA sind bekannt und als Trichodynie beschrieben.
Diese von Ihnen beschriebenen Mißempfindungen an der Kopfhaut, die bis zur Schmerzhaftigkeit führen können, werden als Trichodynie bezeichnet. Im deutschsprachigen Schrifttum hat Herr Privatdozent Dr. Trueb aus Zürich in der Zeitschrift ""Der Hautarzt"" 1997 eine Abhandlung hierzu verfasst. Als Ursache für die Trichodynie werden Botenstoffe wie Substanz P gesehen. Warum es jedoch zu einer verstärkten Bildung dieses Botenstoffes kommt, ist ungeklärt. Da einer publizierten Studie zufolge immerhin bei bis zu 34 % der Patienten, die eine Haarsprechstunde aufsuchen, diese Mißempfindungen registriert werden, ist es kein außergewöhnliches Phänomen. Als eine mögliche Ursache werden Entzündungen der Kopfhaut bei verschiedenen Haarerkrankungen gesehen. Häufig sind diese Sensationen bei androgenetischem Haarverlust bei deutlich verstärktem Haarausfall zu beobachten. Die Behandlung der Trichodynie richtet sich nach der zugrundeliegenden Haarerkrankung.

Prof. Wolff schreibt:
Schmerzen auf der Kopfhaut und in den Haarwurzeln nennt man Trichodynie. Dies ist meist eine psychosomatische Störung und sollte von dieser Seite her angegangen werden. Trichodynie kommt häufiger bei verstärktem Haarausfall vor, ist aber nicht die Ursache des Haarausfalls.


Erbrechen nach Propecia-Einnahme im Rahmen der bei Ihnen vorliegenden Eßstörung, kann die Wirksamkeit des Medikamentes beeinflußen.

Das Trichogramm ist keine exakte wissenschaftliche Meßmethode.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. C. Kunte

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