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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall der Frau

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Thema: Haarausfall nach jahrelanger Anwendung von Regaine
2019-06-27
Autor:
Delia
Ich (weiblich) hatte im Alter von 31 J (2007) erstmalig einen starken Haarausfall, der hautärztlich als AGA diagnostiziert wurde. Ich habe unmittelbar mit der Therapie mit Minoxidil-Lösung (2%) begonnen. Der Haarausfall kam sofort zum Stillstand, ich hatte in den Folgejahren ungewöhnlich viele Haare und habe dafür auch viele Komplimente bekommen. Nach 9 Jahren Therapie (2016) setzte wieder ein stärkerer Haarausfall ein, der sich im Folgejahr zu einem massiven Haarausfall steigerte. Seitdem wechseln Phasen sehr starken Haarausfalls mit kürzeren Phasen (sechs Wochen bis drei Monate) normalen Haarausfalls ab. Viele der ausfallenden Haare sind nur wenige cm lang und sehr dünn. Die Haardichte hat in den letzten drei Jahren kontinuierlich über den gesamten Kopf verteilt abgenommen. Alternative Ursachen für den Haarausfall (Östrogenmangel, gestörter Schilddrüsenstoffwechsel, Malabsorption im Darm) wurden abgeklärt und ausgeschlossen. Einen potentiellen Nährstoffmangel gleiche ich mit Pantovigar und Ferrosanol aus. Die Hautärzte sprechen von einer normalen Follikeldichte und einem guten Nachwachsen von Haaren. Dennoch werden die nachwachsenden Haare nicht mehr gehalten. Zudem ist die Kopfhaut chronisch gereizt (gelbliche Schuppung). Für mich gibt es inzwischen nur noch zwei Erklärungen für diese sehr belastende Situation: (1) Minoxidil verliert bei jahrelanger Anwendung an Wirksamkeit. (2) Minoxidil führt bei jahrelanger Anwendung zu einem gesteigerten (diffusen) Haarausfall. Für letztere Erklärung habe ich inzwischen einen Hinweis gefunden (Wolff, Kunte, Schwichtenberg, Berlin 2010). Wie interpretieren Sie meinen Haarausfall? Wie kann ich seinem Fortschreiten entgegenwirken?
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:420
2019-06-29

Sehr geehrte Fragestellerin


Sie beschreiben sehr schön ein episodenhaft verlaufendes diffuses Effluvium, das sich zu einem anlagebedingten Haarausfall hinzugesellt hat. Die starke Schuppung passt zu einem Ekzem, das entwerder vom Körper selbst verursacht wird oder evtl. als Reizeffekt der Minoxidiltinktur zu verstehen ist. Solche Ekzem können diffusen Haarausfall verursachen und anlagebedingten Haarausfall verschlimmern. Es ist anzuraten, den Befund beim Hautarzt/ärztin überprüfen zu lassen und das ggf. vorliegende Ekzem konsequent zu behandeln. Um die Minoxidiltherapie fortführen zu können, kann ein Wechsel auf Minoxidilschaum 5% 1xtgl. eine sinnvolle Alternative sein.


Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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