Thema: Fragen zu Finasterid-Nebenwirkungen
2013-04-30
| |
Autor: Witjok |
Sehr geehrte Experten, ich überlege mit der Einnahme von Finasterid zu beginnen. Meine größte Sorge sind mögliche Nebenwirkungen oder vielleicht sogar Langzeitschäden, durch die Einnahme von Finasterid, zu bekommen. Sind die Nebenwirkungen von Finasterid reversibel egal ob ich Finasterid mehrere Jahre eingenommen habe oder nur kurz? Gibt es evtl. Langzeitschäden auch schon durch kurze Einnahme von Finasterid (Probezeit)? Kann es auch sein, dass ich überhaupt gar keine Nebenwirkungen haben werde? Kann man eventuelle Nebenwirkungen nur durch subjektives empfinden feststellen oder auch durch medizinische Tests feststellen? Freundliche Grüße und vielen Dank. |
Dr. Uwe Schwichtenberg Experte Beiträge:729 | 2013-05-10 |
Sehr geehrter Fragesteller Finasterid verursacht keine Veränderungen an Leber und Niere. Laborwerte müssen daher nicht kontrolliert werden. Es ist eine hormonell wirksame Substanz und die relevanten unerwünschten Wirkungen resultieren aus dieser Tatsache. Es kommt in wenigen Prozent der Fälle zu einem Nachlassen des Verlangens nach sexueller Betätigung. Unter Studienbedingungen war dies vor allem um die 6. Woche der Anwendung. Dieser Effekt hat nachgelassen, unabhängig davon, ob die Studienteilnehmer die Medikation fortgesetzt oder abgebrochen haben. In Chatrooms und auf einschlägigen v.a. amerikanischen Internetseiten warnen Anwender, dieser Effekt sei bei Ihnen auf Dauer gewesen. Unter kontrollierten Bedingungen konnte das bisher nicht nachgewiesen werden. Die Unsicherheit, wie zuverlässig solche hoch subjektiven Meldungen sind, bleibt. Der Wirkstoff verhindert die Ausbildung einer Prostatavergrößerung, soweit durchaus erwünscht, dadurch kann aber bei langfristiger Einnahme ggf. im späteren Lebensalter die Diagnose eines Prostatacarcinoms erschwert werden, weil man es in der kleinen Prostata schlechter tasten kann. Brustkrebs ist beim Mann ein extrem seltener Tumor. Ob die Anzahl, der in der Weltliteratur unter Finasterideinnahme beschriebenen Fälle von Brustkrebs, der statistisch ohnehin zu erwartenden Zahl entspricht oder nicht, lässt sich bei solch seltenen Erkrankungen mathematisch nicht beweisen. Anwendern wird geraten, Knoten in der Brust ernst zu nehmen und abklären zu lassen. Die meisten Anwender beschreiben keinerlei unerwünschte Effekte. Einen Test dafür gibt es leider nicht. Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg |
BC Support-Forum
v2.1 © 2022