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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: frage
2006-03-21
Autor:
peter pan
guten tag,

ich habe gelesen, dass ein haar im lebenszyklus nur ca. 10 bis 12 mal nachwächst.
ist das richtig?
heisst das also, dass ein haar nicht mehr nachwächst, wenn es z.b. 10 mal ausgerissen (bspw. durch das haarekämmen) oder ausgefallen ist?

danke.
Prof. Dr. Hans Wolff

Experte
Beiträge:187
2006-03-28
Sehr geehrter Fragender,


Die Hypothese der limitierten Zyklus-Zahl für Kopfhaarfollikel ist griffig und plausibel. Basierend auf dieser Hypothese ist die gestellte Frage sehr richtig, ob nch mehrmaligem Ausreißen immer desselben Haares das entsprechende Haar nicht mehr nachwächst.

Aus der klinischen Erfahrung habe ich für diese Hypothese keine Hinweise. Ich glaube, dass das Leben von Haarfollikeln nicht durch eine Höchstzahl von Haarwachstumszyklen begrenzt ist, sondern bei Kopfhaarfollikeln durch eine genetisch vorbestimmte Überempfindlichkeit gegenüber Dihydrotestosteron (DHT). Der dann einsetzende ""Todeskampf"" des Follikels äussert sich durch die immer häufigere, ""verzweifelte"" Neu-Anlagen der Haarfollikelarchitektur. Da dies am besten nach Beendigung eines Wachstumszyklus möglich ist, werden die Wachstumszyklen der gefährdeten Follikel immer schneller wieder beendet, um noch einen weiteren Versuch zu machen, einen vernünftigen Follikel zu bilden. Die Haarfollikel werden allerdings immer mickriger, zumindest so lange DHT auf einen genetisch empfindlichen Follikel einwirken kann.

Erniedrigt man dagegen DHT (z.B. durch Finasterid/Propecia), kann man das Leben solch empfindlicher Follikel verlängern. Ob diese Lebensverlängerung nur noch wenige Jahre beträgt oder so lange gewährleistet ist, wie Finasterid eingenommen wird, muss die Zukunft zeigen.

Prof. Dr. H. Wolff

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