Thema: Folgen des Eingriffs in den männlichen Hormonhaushalt
2007-09-17
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Autor: Johannes |
Guten Tag, da ich wegen meines recht schwächlichen Körperbaus lange Zeit unter erheblichem Leidensdruck stand, betreibe ich seit ca. 5 Jahren Kraftsport. Mein Körpergefühl und Lebensqualität haben sich seitdem signifikant erhöht. Aus gesundheitlichen Gründen verzichte ich auf jeglichen Einsatz von steroiden Anabolika, mein Trainingserfolg ist demnach vollständig von der körpereigenen Androgenproduktion abhängig. Daher meine Frage: Durch den Einsatz von Propecia wird ja der DHT-Spiegel um ca. 70% gesenkt. Gleichzeitig ergeben alle meine Recherchen, dass es sich bei DHT um das "wirksamste" Testosteron-Derivat handelt, welches die Wirkung des ursprünglichen Testosterons um ein Vielfaches übertrifft. Das würde bedeuten, dass die Folgen des (durch die Finasterid-Gabe erreichten) DHT-Abfalls bei weitem die des damit verbundenen Testosteronanstiegs übertreffen müssten. Mir scheint, es wird das hochwirksame Androgen (DHT) massiv abgesenkt zugunsten eines leichten Anstiegs eines weitaus weniger wirksamen Androgens (Testosteron). Damit scheinen mir erhebliche Einbußen im Punkte "Männlichkeit" verbunden, was u.a. Muskelaufbau und Psychologie angeht. Gibt es Studien, die das Gegenteil zeigen?? Wie ließen sich diese erklären?? Ich lese hier öfters, dass ausschließlich das eigentliche Testosteron für den Muskelaufbau verantwortlich ist, nicht das DHT. In welchen Punkten ist dann aber die offenbar vielfach höhere Wirkung des DHT zutreffend, wenn nicht im Muskelaufbau? Für eine fundierte Antwort wäre ich Ihnen ausgesprochen dankbar! |
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte Experte Beiträge:628 | 2007-09-23 |
Sehr geehrter Johannes, klinische Studien die das Gegenteil Ihrer Theorie zeigen gibt es nicht. Allerdings weiß man ganz eindeutig, das Testosteron das Hormon ist, welches für die Ausprägung des männlichen Phänotyps (Körperbau, Stimme, Verhalten etc) verantwortlich ist. DHT ist in Sachen Haare, wie von Ihnen geschreiben, um ein vielfaches potenter als Testosteron, was die Förderung der androgenetischen Alopezie, bei entsprechender genetischer Belastung, angeht. Bei Menschen mit angeborenem 5-alpha Reduktase II Mangel, bildet sich nach Geburt, in Abhängigkeit des Ausmaßes dieses Mangel häufig zunächst ein weiblicher Phänotyp aus. Erst in der Pubertät, also bei Anstieg der Testosteronspiegel kommt es zur Vermännlichung. Anders herum: Männer die Finasterid auch in einer 5 mg Dosis einnehmen, verlieren nicht ihren männlichen Habitus. Mit freundlichen Grüßen Dr. C. Kunte |
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