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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Finasteridwirkung und Langzeitdiagnose
2005-05-24
Autor:
Klaus P.
Guten Tag geehrtes Expertenteam,

ich nehme nun seit ca. 8 Monaten Finasterid und bin zufrieden mit dem Ergebnis.Mein Haarausfall hat nachgelassen und die gelichtete Stelle im Scheitelbereich ist wieder einigermassen "zugewachsen".Ich habe jedoch noch folgende Fragen:

1)Im Scheitelbereich,wo sich eine starke Lichtung der Haare abzeichnete,ist zwar wieder dichteres Haar sichtbar,jedoch sind die Haare in diesem Bereich recht kurz,im Vergleich zum Gesamthaarstatus.Und wenn mir Haare noch ausfallen,dann sind dies meistens eben diese kurzen Haare,die ich im Waschbecken vorfinde.Warum ist dies so?Und wie kann man dies bewerten?

2)Wie sieht eine langfristige Behandlung mit Finasterid aus?Wird mein jetziger Haarstatus ein lebenlang so bleiben oder wird es sich verschlechtern?Welche medizinischen Möglichkeiten wären denkbar?

3)Warum gibt es immernoch kein Statement der dermatologischen Klinik Bochum zum Präparat CIMI?

Vielen Dank für Ihre Antworten und Ihren Mühen!
Prof. Dr. Hans Wolff

Experte
Beiträge:187
2005-05-26
Sehr geehrter Klaus,



Wenn kurze Haare unter einer Finasterid- oder Minoxidiltherapie neu wachsen, aber rasch wieder ausfallen, könnte ich mir das so erklären:
Die Haare, die sichtbar werden, kommen aus Haarfollikeln (Haarwurzeln), die vorher stark miniaturisiert waren, und sich jetzt unter dem Einfluss des Haarwuchsmittels vergrössert haben.
Die Vergrösserung des Follikels geht nicht von minimal (Vellushaarfollikel) nach maximal (Terminalhaarfollikel), sondern meist nur um eine "halbe" Stufe. Das heisst, aus einem Vellushaarfollikel wird ein Intermediärfollikel, und aus einem Intermediärfollikel wird ein Terminalhaarfollikel.
Diese Intermediärfollikel zeigen oft sehr kurze Anagen(=Wachstums)-phasen. Wenn ein nur 1 cm langes Haar ausfällt, dauerte das Anagen nur etwa 1 Monat. Normal wären 2-6 Jahre. Manchmal verlängern sich dann die Anagenphasen schliesslich, bei manchen Follikeln bleibt der kurze Zyklus erhalten.



Die langfristige Finasteridtherapie gegen die männliche Alopezie beobachten wir jetzt über 7 Jahre. Es zeigt sich bisher bei über 80% der Behandelten eine Stabilisierung des Haarausfalls. Langzeit-Nebenwirkungen sind bisher keine bekannt.



Solange Produkte wie Cimifuga nicht in guten Studien (mit vorher - nachher Fotos) wissenschaftlich geprüft worden sind, sind sie meiner Ansicht nach nicht der Rede wert. Wie so oft kommt nach einer dpa-Pressemeldungs-Eintagsfliege nichts mehr nach.



Ihr Prof. H. Wolff

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