Thema: Finasterid - wie lange im Körper tatsächlich wirksam?
2006-04-03
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Autor: Bodo |
Sehr geehrtes Expertenteam, Sie schrieben, daß die Halbwertszeit von Finasterid nur wenige Stunden betrage, also im Körper recht schnell abgebaut werde. Andererseits solle Finasterid von einem Enzym an der Haarwurzel gebunden werden und dort bis zu zwei Wochen wirksam sein; der DHT-Spiegel im Blut sei nicht allein ausschlaggebend. In dem Artikel zu Doping und Finasterid vom 24.11.2005 schließlich heißt es, dass nach zwei Monaten das ursprüngliche Verhältnis von Testosteron und DHT wieder hergestellt sei. Mich würde interessieren, wie diese doch sehr unterschiedlichen Zeiträume zustande kommen und wie lange Finasterid nach Einnahme effektiv vor dem Haarverlust schützt (nur leichten Haarausfall unterstellt). Hintergrund der Frage ist, dass ich testweise (auf Grund von Kosten- und auch gewissen Bequemlickeitsgesichtspunkten) seit einem Jahr nur noch 1-2 mal wöchentlich je 1 mg Finasterid nehme, ohne dass ich fortschreitenden Haarverlust feststellen kann (Alter 35 Jahre, Norwood-Status 2-3). Vielen Dank! Bodo |
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte Experte Beiträge:628 | 2006-04-17 |
Sehr geehrter Bodo, Professor Wolff und ich haben Ihre Frage intensiv diskutiert. Uns ist aus der Literatur auch die Halbwertszeit von Finasterid von 8 Stunden bekannt. Da es sich bei der Hemmung der 5 alpha Reduktase Typ II durch Finasterid um eine kompetetive Hemung handelt spielt die Konzentrationen der Substrate (hier Finasterid oder Testosteron) die entscheidende Rolle, da die Substrate um die Andockstellen am Enzym kämpfen. Bei anderen Formen der Enzymhemmung kann der Bindungsplatz dauerhaft besetzt bleiben bis neue Enzyme gebildet werden, was hier jedoch nicht der Fall ist. Da Studien zur Wirksamkeit von Finasterid bei der androgenetischen Alopezie des Mannes nur mit kontinuierlicher Einnahme durchgeführt werden, kann unsere Empfehlung zur Erzielung eines optimalen Ergebnisses auch nur lauten, die Tablette täglich einzunehmen. Mit freundlichen Grüßen Dr. C. Kunte |
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