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Thema: Finasterid und Akne
2010-01-18
Autor:
Thomas M.
Hallo!

Ich habe auf Ihrer Seite gelesen, dass DHT u.a. für die Entstehung von Akne mitverantwortlich ist. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass ich durch Finasterid nicht nur gute Chancen habe den Haarverlust zu stoppen, sondern auch die Entstehung von Akne verhindern oder zumindest dessen Verlauf lindern kann? Haben Sie das vielleicht bei der Behandlung als positiven Nebeneffekt erlebt oder davon gehört? Das wäre für mich ein weiteres Argument Finasterid zu nehmen!


Mit freundlichem Gruß
Thomas M.
Prof. Dr. Hans Wolff

Experte
Beiträge:187
2010-01-25
Sehr geehrter Thomas,

ein wesentlicher Kofaktor in der Pathogenese der Acne vulgaris sind Androgene. Dabei spielt der Metabolit Dihydrotestosteron eine entscheidende Rolle. Dihydrotestosteron (DHT) entsteht in der Zielzelle aus Testosteron mit Hilfe des Enzyms 5-a-Reduktase. Dieses Enzym hat 2 Isoenzyme mit unterschiedlichen Gewebeverteilungen, die 5a-Reduktasen I und II. Das Isoenzym I ist auf Chromosom 5 kodiert, hat sein Wirkmaximum bei einem alkalischen pH-Wert von 7,0–8,0 und findet sich unter anderem in der Leber und den Sebozyten der Talgdrüsen. Das Isoenzym II ist auf Chromosom 2 kodiert, arbeitet am besten bei
pH 5,0–6,0 und findet sich u.a. in der Prostata, den Bläschendrüsen, der Genitalhaut und am Haarboden.
Für das 5a-Reduktase Isoenzym II gibt es einen spezifischen Inhibitor, Finasterid. Unter dem Handelsnamen Proscar® wird Finasterid 5 mg zur
Behandlung der benignen Prostatahyperplasie eingesetzt], als Finasterid 1 mg zur Therapie der androgenetischen Alopezie des Mannes eingesetzt.
Das in den potentiell komedogenen Zellen des Infrainfundibulums und
den Sebozyten der Talgdrüsen dominierende 5a-Reduktase Isoenzym ist
der Typ I, der durch Finasterid nur minimal gehemmt wird. Daher
ist mit keinen positiven Auswirkungen einer Finasteridtherapie auf die Acne
vulgaris zu rechnen.

Publikation Professor Wolff "Der Hautarzt 1999 · 50:815"

Mit freundlichen Grüßen

Prof Wolff

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