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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Finasterid Nebenwirkungen
2010-04-11
Autor:
Matthias

Sehr geehrter Expertenrat,

ich bin auf eine Internetseite gestoßen, in dem es heißt:

"Finasterid ist bekannt dafür, selbst in geringen Konzentrationen Geburtsfehler im ungeborenen Baby hervorzurufen. Hierbei kann es zu Fehlentwicklungen der Genitalien kommen, was allerdings nur beim männlichen Fötus festgestellt wurde, nicht beim weiblichen. [ Die meisten Verpackungsbeilagen von Finasterid / Propecia weisen darauf hin, dass das Medikament von schwangeren Frauen ferngehalten werden soll.] Der Arzt sollte also immer darauf hinweisen, dass in Zeiten der Einnahme von Finasterid Verhütungsmittel benutzt werden, um eine Schwangerschaft zu vermeiden."

Quelle: http://www.tipps-gegen-haarausfall.de/finasterid.html

Ich weiß nur, dass Frauen Finasterid nicht einnehmen dürfen, aber wenn es nun Männer einnehmen, ist in dieser Zeit vom Kinderwunsch abzuraten wegen dem Risiko eines Geburtfehlers?

Mit freundlichen Grüßen

Matthias
Prof. Dr. Hans Wolff

Experte
Beiträge:187
2010-04-15
Sehr geehrter Matthias,

im Rahmen einer Untersuchungen wurde die Finasterid-Konzentrationen bei einmal täglicher Einnahme von 1 mg im Ejakulat untersucht. Dabei zeigte sich, dass die maximal gemessene Finasterid-Konzentration im Ejakulat 1,5 Nanogramm pro Milliliter betrug. Erste messbare Veränderungen des DHT-Spiegels treten aber erst bei einer Finasterid-Menge von 5000 Nanogramm auf. Dies bedeutet, dass es selbst bei optimaler Resorption erst ab 3 Liter Ejakulat-Kontakt täglich theoretisch zu ersten messbaren Veränderungen des weiblichen DHT-Spiegels kommen kann.

Finasterid 1 mg (Propecia®) wird von weit mehr als 2 Millionen Männern weltweit eingenommen, ohne dass es jemals zu ernsten Nebenwirkungen gekommen wäre. Genitalfehlbildungen von männlichen Babys sind nicht zu erwarten, wenn das Mittel vom Vater eingenommen wird.

Daher besteht auch keine Notwendigkeit, bei Kinderwunsch Propecia abzusetzen. Auch wenn die Frau schwanger ist, kann das Finasterid im Ejakulat des Mannes das Kind nicht gefährden. Wenn Propecia aber trotzdem aus psychologischen Gründen während der Schwangerschaft abgesetzt wird, wird es sicher nicht innerhalb von 6-9 Monaten zu irreversiblem Haarausfall kommen. Eine therapeutische Alternative zu Propecia wäre in der Schwangerschaft der Ehefrau die 5%ige Minoxidillösung (Regaine).

Prof. Dr. H. Wolff

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