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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Finasterid 1mg - einmonatige Pause
2013-04-15
Autor:
NBGDani
Hallo,

ich habe bis Ende Februar 2013, den Wirkstoff Finasterid 1 mg ein 3/4 Jahr täglich zu mir genommen. Mein Haarausfall stoppte geschätzt nach 2-3 Monaten, am Ende waren meine Haare sichtbar dicker und voller, ob Tonsur oder Front. Gehe also stark davon aus, dass auch Neuwuchs stattgefunden hat.

Ich habe Finasterid ca. 4 Wochen (höchstens 30 Tage) abgesetzt. Ich möchte meinen, in dieser Zeit hat sich auch nicht viel getan, haare blieben stabil.

Nach den genannten vier Monaten habe ich die Therapie fortgesetzt. Jetzt, nach 2-3 Wochen der Wiedereinnahme, fallen mehr verstärkt die Haare aus. Der Haarstatus hat in meinen Augen sichtlich verschlechtert. Für außenstehende immer ein Irrglaube, jedoch merkt man es selbst sofort, wenn man sich durch die Haare fährt oder die Haare stylt.

Es ist kein Weltuntergang, bis jetzt sind sie noch Okay, dennoch eine starke Verschlechterung. Ich bin fast der Meinung, dass ich bei meinem Ausgangsstatus angelangt bin.


++ Jetzt meine Fragen, die ich nicht ganz verstehe


Meine Haarfollikel müssen sich in den Dreiviertel Jahren, da Finaterid auch sehr gut gewirkt hat, doch eigentlich erholt haben. Warum fallen die Haare nun vermehrt aus? Man spricht immer von etwa 3 Monaten nach Absetzen

Dauert der Stop des Haarausfalls wirklich wieder 3-6 Monate nach der kurzen Finasterid Pause? Die Therapie müsste doch viel schneller anschlagen?! Am Anfang waren sie geschädigt, aber inzwischen müssten Sie doch noch einen guten Status besitzen. Die ausgefallenen Haare der letzten Wochen (als ich schon wieder Fin nahm) müssten doch wieder kommen oder? Oder ist es lediglich eine Art Shedding und die bereits starken Haare kommen schon wieder nach?!
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:729
2013-04-21
Sehr geehrter Fragesteller

"shedding" ist bei der Einnahme von Finasterid nicht beschrieben, das gibt es bei der Anwendung von Minoxidil.
Der Schlüssel im Verständnis liegt evtl. in den Worten "geschädigt" und "erholt", die den Prozess nicht gut abbilden. Beim anlagebedingten Haarausfall kommt es zum programmgemäßen Untergang der Haarfollikel. So lange Sie mit Finasterid oder Minoxidil behandeln, kommt dieses Programm nicht zum Tragen. In der Sprechstunde vergleiche ich das gerne mit einem Buch, in dem steht, wieviele Haare pro Quadratrzentimeter zu einem bestimmten Zeitpunkt des Lebens (noch) übrig sein sollen. Unter der Therapie wird dieses Buch geschlossen und der Körper überprüft die aktuelle Anzahl nicht. Bei Beendigung der Therapie wird das Buch wieder aufgeschlagen und der zu hohe Bestand an Haaren bemerkt - und in der Folge korrigiert. Dieser Vorgang ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich schnell, aber im ersten Monat bemerken die meisten noch nichts. Die erneute Einnahme des Medikamentes muss aber ggf. nicht ausreichen, um den eingeleiteten Prozess wieder vollständig zu stoppen, sondern ggf. wird nur der neue Sollwert bewahrt. Daher raten wir grundsätzlich von Therapieunterbrechungen ab.


Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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