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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Finasterid hilft ca. nur 4 Jahre
2008-01-25
Autor:
findorffer64
Sehr geehrte Damen und Herren!
Viel lang ist die längste Langzeitstudie zu Propecia??
Ich nehme seit Mitte 1998 Propecia. Die ersten vier Jahre mit guten Erfolg. Der Haarverlust bleib eindeutig stehen. Insbesondere am Hinterkopf aber auch im vorderen Bereich konnte eine Verdichtung des Haarkleides wahrgenommen werden. Seit ca. 2002/03 geht der Haarverlust wieder weiter. Ich lasse jedes Jahr Bilder beim Hautarzt machen, die dieses belegen. Waran liegt das. Ist Propecia in bestimmten Fällen nur eine begrenze Zeit in der Lage die Haare zu schützen. Der verstärkte Haarverlust ist tritt nur im Stirnbereich auf. Am Hinterkopf bleibt die Lage stabil.
In vielen Antworten beschreibt Ihr das Propecia bei 85-90 % der Glatzenkandidaten den Haarausfall stoppt.
Warum wirkt Propecia bei den Restlichen Betroffenen nicht??

Gibt es etwas neues, sensationelles in der Haarforschung??

vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Heico Marschner
Prof. Dr. Hans Wolff

Experte
Beiträge:187
2008-02-02
Sehr geehrter findorffer64,

Im schlimmsten Fall läuft das genetische vorgesehene Programm der Haarlichtung trotz Propecia ab.

Im besseren Szenario wird der Haarausfall zumindest verzögert.

Im besten Szenario wird er für die Dauer der Propecia-Einnahme gestoppt.

Und im allerbesten Szenario kommt es sogar manchmal selbst im Frontalbereich zu einer gewissen Verdichtung der Behaaarung.

Der sogenannte Gewöhnungseffekt ist ein Dauerbrenner. So wird spekuliert, dass ... Zitat: ""der Körper automatisch die Zahl der Androgenrezeptoren erhöht, wenn er merkt, dass das DHT regelmäßig reduziert ist und sich nicht soviel DHT an die androgenen Rezeptoren festbindet, wie es (ohne Behandlung) passieren würde. Somit führen auch relativ kleine Mengen von DHT zur Haarfollikelzerstörung."" Soweit ein Auszug und Erklärungsversuch aus einer früheren Anfrage.

Meiner Erfahrung nach wirkt Propecia, solange man es einnimmt. Trotzdem kann es bei besonders starkem genetischen Druck zu einem langsamen Fortschreiten der Haarlichtung kommen. Nur: Ohne Propecia würde sich die Haarlichtung wahrscheinlich wesentlich schneller ausbilden.

Die 5-Jahres-Daten der Propecia-Studie im European Journal of Dermatology belegen dies: Nach 1 Jahr hatten die mit Finasterid behandelten Männer 126 Haare mehr im Testareal als die mit Plazebo behandelten Männer. In den folgenden Jahren nahm der Unterschied immer mehr zu, und nach 5 Jahren betrug er sogar 278 Haare im Testareal. Das heißt, der Behandlungsbenefit im Vergleich zur nicht behandelten Plazebogruppe wächst von Jahr zu Jahr.

Der immer größer werdende Unterschied ist im ersten Jahr auf die Zunahme der Haardichte bei den Finasterid-Probanden zurückzuführen. In den folgenden Jahren nimmt erwartungsgemäß die Haardichte bei den Plazebo-Probanden immer mehr ab, während sie bei den Finasterid-Probanden weitgehend auf dem Niveau stabilisiert bleibt. Fast alle Finasterid-Probanden hatten auch noch nach 5 Jahren Therapie immer noch mehr Haare als vor Beginn der Studie. Auch vom Erscheinungsbild her waren die mit Finasterid behandelten Männer weitgehend stabilisiert. In der Plazebogruppe gab es dagegen bemerkenswerte Verwandlungen in Richtung Glatze.

Warum wirkt Propecia bei den Restlichen Betroffenen nicht??
-> Das weiß man leider nicht!

Gibt es etwas neues, sensationelles in der Haarforschung??
-> Leider nein


Prof. Dr. H. Wolff

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