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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall der Frau

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Thema: Finasterid für Frauen
2005-05-24
Autor:
Moritze
Hallo,

ich leide seit mehr als 10 Jahren an androgenetischem HA. Seit ca. 3 Jahren benutze ich Minoxidil von anfangs 2% bis nun 4%. Dem Haarwasser ist noch Norethisteronacetat 0,1 zugefügt. Leider wirkt es nur wenig, seit ca 2 Monaten fallen mir täglich ca. 300 Haare aus. Zusätzlich nehme ich die Diane. Mein Hormonspiegel ist ok. Als "letzten Versuch" wollte ich nun gerne Finasterid 5mg ausprobieren. Leider stellt mein Arzt sich sehr an, es mir zu verschreiben. Nun habe ich überlegt, ob ich es direkt aus der USA bestelle und ohne "ärztlichen Segen" von hier. Gibt es gesundheitliche Bedenken? Muss ich regelmäßig ein Blutbild machen? Nicht schwanger werden ist meine leichteste Übung :-)

Viele Grüße
Moritze
Dr. Jens Meyer

Experte
Beiträge:57
2005-05-24
Sehr geehrte Fragestellerin,



Anbei zunächst die aktuelle Stellungnahme von Prof. Wolff:

"Zur Therapie mit Finasterid gibt es keine Studien, nur Fallserien. So wurden in einer Arbeit von Prof. Trüeb aus Zürich 5 ältere, postmenopausale Frauen mit 2,5 bzw. 5 mg Finatserid pro Tag über 18 Monate hinweg behandelt. Bei allen Frauen wurden Verbesserungen des Haarwachstums beobachtet. Dies belegen auch eindrucksvolle Fotos im Artikel. Nebenwirkungen traten keine auf. Ich halte den Ansatz für interessant und vielversprechend. Allerdings weise ich darauf hin, dass eine solche Therapie vorher sehr gründlich erwogen werden sollte, da es dafür keine Zulassung gibt. Es handelt sich also um einen "individuellen Heilversuch". Ein wichtiger Hinweis: Auf keinen Fall darf eine Frau unter Finasteridbehandlung schwanger werden! Daher wurden die bisherigen Therapien vorwiegend bei älteren Frauen nach der Menopause durchgeführt. Eine Verschreibung dieser komplexen Therapie bekommen Sie vielleicht von einem sehr erfahrenen Gynäkologen oder dermatologischen Haarexperten. Bezahlen werden das die meisten Kassen wohl nicht. Grosse klinische Studien, die zu einer Zulassung führen können, wird es wohl nie geben - dazu ist den Pharmafirmen die Therapie zu kompliziert und der potenzielle Absatzmarkt zu klein."



Selbstverständlich darf die Behandlung auf keinen Fall eigenmächtig "ohne ärztlichen Segen" begonnen werden!!! Im Gegenteil. Insbesondere individuelle Heilversuche müssen aufgrund z.T. weitgehend unbekannter Nebenwirkungsprofile besonders engmaschig ärztlich überprüft werden.



Ihr Dr. J. Meyer

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