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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Finasterid absetzen.
2020-01-14
Autor:
Paul
Hallo,

vor knapp einem Jahr hab ich schon einmal eine Frage zum Absetzen von Finasterid gestellt. Leider habe ich es danach nicht getan.

Stattdessen habe ich weiterhin eine Dosierung von 1mg alle zwei, zeitweise auch all drei Tage beibehalten. (Mehr als eine Tablette alle zwei Tage habe ich in 5 Anwendungsjahren auch nie genommen)
Seit Ende Oktober habe ich nun vermehrt mit depressiven Phasen und Erektionsschwierigkeiten zu kämpfen. War vielleicht vorher auch schon so, ist mir aber nicht als störend aufgefallen.

Nachdem man "leider" ja auch im Internet jede Menge Horrorstorries zu lesen bekommt und ich jetzt sehr große Angst habe, dass die Beschwerden vom Finasterid kommen, möchte ich das Zeug jetzt endgültig möglichst schnell loswerden.

Vor einem kaltem Absetzen wird allerdings überall gewarnt, da dann diese und noch weiter Symptome erst recht auftreten und vermutlich auch persistieren.
Damals hatte ich als Vorschlag zum ausschleichen etwas von 12 Wochen geschrieben. Kann man diesen Zeitraum auch ohne Risiken minimieren?
Problem beim Ausschleichen scheint mir zu sein, dass die DHT-Absenkung bei 5, 1 oder 0,5mg praktisch gleich groß ist. Wie also soll man ausschleichen. Tabletten auf 1/10 zu teilen würde demnach ja noch nicht einmal ausreichen.

Dass es das Post-Finasterid-Syndrom gibt, scheint sich ja mittlerweile bestätigt zu haben, auch wenn es mir rätselhaft ist, wie das Medikament trotzdem solange zugelassen geblieben ist.

Im Moment bin ich etwas in Panik, jetzt impotent zu werden.
Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass die Beschwerden jetzt so bestehen bleiben?
Über einen guten Ratschlag wie verfahren, wäre ich daher sehr dankbar.

MfG.

Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:729
2020-01-14

Sehr geehrter Fragesteller

Medikamente, denen man nicht traut, sollte man nicht einnehmen. Auch wir können können weder beweisen, noch widerlegen, dass es das "sogenannte Postfinasteridsyndrom" gibt. Die Studien dazu sind nicht aussagekräftig genug. Klinische Erfahrung dazu haben wir keine, da keiner unserer Patienten betroffen ist. Ohne Frage sollte man die Medikation absetzen, wenn psychische Störungen und sexuelle Probleme auftreten. Es gibt keinerlei wissenschaftliche Hinweise darauf, dass dies in einer bestimmten Art geschehen müsste. Wer ohnehin schon weniger Tabletten einnimmt, als in der Zulassung vorgesehen, kann eigentlich kaum noch ausschleichen. Es bleibt dann einfach nur: aufhören.


Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg 


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