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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: erblich bedingter Haarausfall
2005-05-31
Autor:
Maik
Hallo Expertenteam.

Eigentlich habe ich sehr dichtes und volles Haar. Mein Haaransatz beginnt generell erst etwas weiter hinten, zumindest seitlich in der Region "der Geheimratsecken". Das ist aber schon seit meiner Kindheit so und fällt genrell auch nicht auf, da die Haare ja nach vorn liegen.

Mich würde nun interessieren, auf was die Ärzte bei einer Untersuchung ihre Aussage stützen, dass erblich bedingter Haarausfall vorliegt oder nicht? Wie wird das untersucht und wie wird das festgestellt? Wie geht man dabei vor? Kann man das überhaupt feststellen, wenn man sich noch im "Anfangsstadium" befindet? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man richtig liegt?
Werden wirklich Haare ausgerissen? Wird dies an den betroffenen Stellen vorgenommen?

Ich las ja, dass Wiederwuchs von Haaren in den Geheimratsecken nahezu nicht vorkommt, deshalb wäre es ratsam "rechtzeitig" mit einer Behandlung zu beginnen, bevor man in dieser Region zu viele Haare verliert???

Ich weiß, dass dies viele Fragen sind, wäre für eine ausführliche Erklärung aber wirklich dankbar.

Eine weitere Frage hätte ich zum Produkt Regaine: Wird das einfach so auf die Kopfhaut aufgetragen oder wird dies beiläufig beim Duschen nach dem Haarabspülen eingerieben? Führt dies direkt nach der Anwendung zu fettigen Haar? Schließlich darf man es ja 4h nach der Anwendung nicht auswaschen.
Genügt eigentlich beim Einreiben der Kopfhaut das Beschränken auf die betroffenen Stellen, z.B. Geheimratsecken und Partie über der Stirn?

Jetzt hätte ich noch eine sehr persönliche Frage: Benutzen sie selber eines oder beide der Präperate oder ist dies bei ihnen nicht notwendig gewesen?

Mit freundlichen Grüßen,
Maik
Dr. Jens Meyer

Experte
Beiträge:135
2005-06-02
Sehr geehrter Maik,



Die Diagnose der androgenetischen Alopezie (AGA) des Mannes ergibt sich aus Anamnese und typischem Haarlichtungsmuster. Labormethoden o.ä. helfen nicht weiter. Das Trichogramm ist ein hilfreiches Instrument des Hautarztes zur Beurteilung des aktuellen Haarausfalls, gelegentlich auch zur Diagnosefindung. Das klassische Trichogramm dient zur Charakterisierung und Quantifizierung verschiedener Haarwurzeltypen. In aller Regel werden 25 bis 40 Haare aus der Kopfhaut gezogen und die einzelnen vorliegenden Haarwurzelformen bestimmt. Angegeben werden die Prozentzahlen der vorliegenden Haarwurzelformen. Anhand des Ergebnisses kann der zu erwartende Haarausfall in den nächsten Wochen und Monaten abgeschätzt werden. Die Diagnose einer AGA lässt sich mit dem Trichogramm nicht einwandfrei stellen. Entscheidend ist das Muster der Haarlichtung, ein Trichogramm kann im Zweifelsfall bei der Diagnosestellung hilfreich sein.



Es ist richtig, dass die Behandlung, die primär auf den Erhalt des vorhandenen Haarstatus abzielt, so früh wie möglich begonnen werden sollte. Ergeben sich jedoch keinerlei Hinweis auf das Vorliegen einer AGA, ist der Beginn einer Therapie "nur zur Vorbeugung weil es ja mal beginnen könnte" nicht sinnvoll.

Regaine muss auf die trockene Kopfhaut aufgetragen werden. Der Lösungsvermittler von Minoxidil hinterlässt auf Haar und Kopfhaut evtl. das Gefühl von Haarspray. Dies ist aber nicht das Minoxidil selbst. Die Lösung sollte nicht nur direkt in den betroffenen Arealen, sondern auch 2-3 cm in der Umgebung aufgebracht werden.



Zu Ihrer letzten Frage: Ich selbst benutze keines der beiden Präparate, das war bisher nicht notwendig (siehe Bild links). Würde es jedoch losgehen mit einer AGA, würde ich warscheinlich nichts unternehmen, da ich meinem Äusseren mittlerweile etwas gelassener gegenüber stehe. Wäre ich jedoch mit Anfang 20 betroffen gewesen, hätte ich sicher jede Möglichkeit der Behandlung ausgeschöpft.



Ihr Dr. J. Meyer

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