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Expertenrat zur Alopecia areata

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Thema: Dramatische Alopecia areata
2005-06-17
Autor:
Maria
(64 Jahre, weibl.)Zusätzlich zu meiner Alopecia androgentica, die mit Regaine und 17-Alpha-Östradiol Einreibungen 9 Monate behandelt wurde, wurde bei mir jetzt noch Alopecia areata diagnostiziert (große Kahlstellen auf der re. und li. Kopfseite vorn). Der Haarausfall verschlimmerte sich unter der Therapie dramatisch, der ganze Kopf ist zusätzlich von diffusem Haarausfall betroffen. Kann dies durch diese Therapie ausgelöst worden sein? Jetzt reibe ich die Areata-Herde 1 x tgl. mit Ecural Lösung (Kortisonpräparat) ein und nehme Zinkorot Tabletten (1 Tabl/Tag), die Östradiol-Zubereitung verwende ich weiter für den androgentisch bedingten bzw. diffusen Haarausfall. Besteht Hoffnung, daß wenigstens an den Areata-Herden neue Haare wachsen? Was bewirkt das Kortison? Es soll sich um eine Autoimmunkrankheit handeln, kann man da ansetzen und durch eine Therapie etwas bewirken? Sämtliche Blutwerte, die beim Hautarzt/Endokrinologen/Internisten gemacht wurden, sind bis auf einen Östrogenmangel (altersbedingt) normal. Gibt es Alternativbehandlungen? Akupunktur? Ich bin zwar in hautärztl. Behandlung, bin an einer zweiten Meinung sehr interessiert, deren Einholung auch der Hautarzt befürwortet. Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort.
Falls meine Fragen für das Forum nicht interessant sind, wäre ich auch an einer individuellen Antwort interessiert.
Dr. Jens Meyer

Experte
Beiträge:25
2005-06-21
Sehr geehrte Fragestellerin,



Die Alopecia areata (AA) ist nicht durch die Therapie der androgenetische Alopezie ausgelöst worden. Beim kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata) handelt es sich um eine gar nicht seltene Haarerkrankung, bei der es zu kreisrunden kahlen Arealen an der Kopfhaut kommt. Verantwortlich für den Ausfall der Haare sind körpereigene weiße Blutkörper, die sich an die Haarwurzel anlagern und das Haarwachstum lähmen, die Haare fallen aus und wachsen nicht mehr nach. Was dazu führt, dass die weißen Blutkörper sich um die Haarwurzel scharen, ist unbekannt. Jeder Haarfollikel des Körpers kann betroffen sein, auch Augenbrauen, Wimpern, Achsel- und Schamhaare. Die Diagnose ist für einen Hautarzt zumeist eine Blickdiagnose. Die AA kann jedoch auch in diffuser Form auftreten. Im Zweifelsfall kann eine Biopsie aus der Kopfhaut genonnen werden, die mikroskopische Untersuchung des Hautstückes führt dann meist zur Diagnose. Das Kortison soll die Autoimmunreaktion "unterdrücken", und ist eine gängige Behandlungsform. Bei einem Großteil der Patienten wachsen die Haare spontan oder durch entsprechende Behandlung nach. Weitere Formen der Behandlung wie z.B. eine DCP-Therapie richten sich v.a. nach der Ausprägung des Befundes. Eine echte "Zweitmeinung" kann nur in einem persönlichen Gespräch eingeholt werden, dies ist per Internet nicht möglich. Allgemeine Informationen zu Ursachen und Therapie der AA finden Sie im Fragenarchiv und in der Rubrik "Erkrankungen&Behandlung". Eine Akupunktur kann unterstützend angewandt werden. Hierzu gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Studien.



Ihr Dr. J. Meyer

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