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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall der Frau

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Thema: Diffuser Haarausfall durch zu viele männliche Hormone
2013-10-26
Autor:
AnnekeRo
Seit Absetzen der Pille vor 3 Jahren leide ich unter diffusem Haarausfall, verstärkt allerdings erst seit 1 Jahr. Ich bin von einem Arzt zum nächsten gerannt, jeder meinte meine Werte wären OK.
Prolaktinwert war zwar stark erhöht, dagegen hat mich auch eine Dermatologin behandelt und meinte es käme davon, allerdings keine Besserung nach monatelanger Medikation. Ein MRT etc. hatte ich auch schon hinter mir.
Dann sollte es die Schilddrüse sein, ich hatte einen Wert von 3,6, statt lt. Referenzwert bis 2,5.
Jetzt war ich in einer Hautklinik 120 km entfernt, weil mir alles spanisch vor kam. Hier erklärte man mir, dass es eine Überempfindlichkeit auf Testosteron (Wert 3,9, Referenzwert liegt bei 4,1) wäre und dass dieses sich sofort an den Rezeptoren an den Haaren festsetzen würden und das mein Leben lang so sein würde, ich solle jetzt wieder die Pille nehmen.
Ist das anlagebedingt, oder eher doch nur eine Fehlfunktion meines Körpers? Haarausfall liegt nicht nicht in meiner Familie, von keiner Seite aus.

Ich nehme die Pille jetzt 2 Monate lang, wann könnte ich ca. mit einer Besserung des HA rechnen? Mittlerweile habe ich schon rund 70% meiner Haare verloren, Oberkopf sieht aber noch sehr gut aus, wie gesagt, der HA ist diffus und "schön" verteilt.
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:420
2013-10-27
Sehr geehrte Fragestellerin

Eine angeborene Überempfindlichkeit der Haarwurzel ggb. normalen Testosteronspiegeln, die programmgemäß im Laufe der Jahre zunimmt, das ist die Definition von anlagebedingtem Haarausfall. Dieser verursacht jedoch ein Haarausfallsmuster, d.h. Geheimratsecken, Ausdünnung der Wirbelregion oder der Scheitelregion. Diffuser Haarausfall ist eine Erhöhung der turn-over-Rate der Haare, d.h. die Haare fallen früher aus und werden nicht mehr so lang und dick. Dies ist manchmal Folge hormoneller Umstellungssituationen, wie Absetzen der Pille, Ansetzen der Pille etc. Der diffuse Haarausfall kann zwar jahrelang anhalten, endet jedoch ohne bleibenden Schaden. Nach Ende des diffusen Haarausfalles wird also der Ausgangsbefund wieder erreicht. Zur Glatze führt der diffuse Haarausfall nie. Der zeitliche Abstand zwischen Wegfall des auslösenden Ereignisses (z.B. hormonelle Medikation) und Normalisierung des Haarausfalles kann durchaus 3-9 Monate betragen.
Was in Ihrem speziellen Fall vorliegt, ist auf die Entfernung leider nicht sicher zu beantworten. Manchmal gibt es auch Kombinationen beider Haarausfallformen. Das macht die Sache natürlich noch etwas unübersichtlicher.

Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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