Thema: diffuse areata und cortison
2005-10-22
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Autor: petra38 |
Hallo Expertenrat, nach 1,5 Jahren experementierei kommen die Ärzte nun evtl. doch zu dem Schluss, dass sich bei mir eine diffuse Areata breitmachen könnte. Na klar, war von allen Diagnosen vorher die REde, bis endlich mal alle wahrnahmen, dass mir die Haare am ganzen Körper vermehrt ausgehen. Auch die ganz feinen Armhaare und Nackenhaare kann ich mir ganz schmerzlos entziehen,die aber nachkommen. Nachdem ich nun das hormonelle medikamentöse Programm ohne Erfolg durchhabe, möchte mein Internist jetzt mit Cortison einen Versuch starten. Allerdings nur kurz oberhalb der Cushinggrenze. Ich soll die erste Woche 15 mg einmal täglich einnehmen und ab der 2. Woche dann auf 10 mg senken. Nun weiß ich ja, dass Cortison und andere Therapieformen in solch einem Fall nicht unbedingt helfen müssen, aber hat denn irgendjemand überhaupt mal ein Erfolgserlebnis diesbezüglich gehabt, wie sind die Nebenwirkungen auszuhalten und wieviel mg und wie lange wurde es von einigen eingenommen? Bin ziemlich überfordert mit der ganzen Situátion, da es ja ein schleichender Prozess ist und ich mir manchmal denke, dass es evtl. leichter sein könnte, von heute auf morgen alles zu verlieren, als jeden Tag dieser erneute Psychoterror. Alles in allem ist es aber wohl für jeden schlimm, doch nicht zu wissen, wo das Endstadium sein könnte, bringt einen schier um den Verstand. Ach ja.. kreisrunde Stellen gibt es keine, die damalige Biopsie ergab nichts eindeutiges außer der Kommentar... leicht entzündete Epidermis... sieht aber am ehesten nach einer androgenetischen Alopezie aus. Vielen dank für Ihre Antwort |
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte Experte Beiträge:128 | 2005-10-23 |
Sehr geehrte Petra38, mir scheint, dass die Diagnose einer diffusen Alopecia areata nicht gesichert ist. Bis zu der Zeit zu der keine Diagnose gesichert ist, wäre ich mit einer Kortisontherapie zurückhaltend. Innerlich Kortison in verschiedenen Behandlungsschemata wird vielfach zur Therapie eingesetzt, vor allem bei akuten und ausgeprägten Verläufen. Berichte in der medizinischen Fachliteratur über die Wirksamkeit sind sehr unterschiedlich. Je nach Therapieschema können Kortisonpräparate eine Reihe von Nebenwirkungen haben. Besondere Vorsicht ist bei Vorerkrankungen wie erhöhter Augeninnendruck, Zuckerkrankheit, Magen-Darmgeschwüre oder erhöhter Blutdruck geboten. Der Gedanke hinter dieser Therapie ist die Verdrängung der ursächlichen und die Haarwurzeln lähmenden Entzündung um die Haarwurzeln, was mit Kortison erreicht werden kann. Nach unserer Erfahrung kommt es durch entsprechende Therapien häufig zu einem Wachstum von Haaren, die aber nach gewisser Zeit bei den meisten, nicht allen Patienten, wieder ausfallen. Wir wenden innerliche Kortisonbehandlung nur in ausgewählten Patienten bei besonders rasch und ausgeprägt verlaufender Alopecia areata. In erster Linie sollte jedoch weiter der Ursache Ihres Haarverlustes auf den Grund gegangen werden und zwar durch Hautärzte, die sich auf Haarerkrankungen spezialisiert haben. Mit freundlichen Grüßen Ihr Dr. C. Kunte |
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