Thema: Diagnosequalität
2010-05-12
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Autor: Ellie3003 |
Hallo! Zunächst vielen Dank für die hilfreiche Antwort zu Trichosense. Habe inzwischen sowohl damit als auch mit der Finasteride-Einnahme begonnen. Bezüglich des Finasteride habe ich aber immer noch gewisse innere Vorbehalte, da es mich irgendwie abschreckt, jetzt ein Leben lang ein solch "drastisches" Medikament zu nehmen. Vor diesem Hintergrund hätte ich noch eine Frage zur Diagnosequalität: Ich habe seit knapp einem Jahr das Gefühl, dass mein Haaransatz auf der Stirn nach oben wandert und seit wenigen Monaten die Haare auch lichter sind. Allerdings finde ich nicht unzählige Haare überall (tägliche Haarwasche unter der Dusche). Habe nun zur Diagnose zwei Hautärzte aufgesucht. Dem ersten habe ich meine Geschichte erzählt und auch von der familiären Vordisposition (Vater, Bruder) berichtet. Er hat sofort erblichen Haarausfall diagnostiziert, aber angeboten, die Haare nach mehrtägigem Nicht-Waschen zu untersuchen. Dann hat er mir aber noch mal in die Haare gegriffen und festgestellt, dass viele locker seien. damit war die Diagnose klar und er hat Finasteride verschrieben. Beim zweiten Arzt habe ich vorab einen Fragebogen aus dem Internet ausgefüllt und mitgenommen. Er hat ihn durchgelesen und direkt auch erblichen Haarausfall diagnostiziert. Dann kam er noch mal um den Tisch rum und hat sich meine Haare angesehen (nicht angefasst). Anschließend Finasteride und Trichosense verschrieben. Meine Frage nun: War dies nun tatsächlich eine ausreichend gründliche Diagnostik, die die jahrelange Medikamenteneinnahme rechtfertigt? Mir erschien dies etwas oberflächlich!? Danke vorab! |
Dr. Uwe Schwichtenberg Experte Beiträge:729 | 2010-05-16 |
Sehr geehrter Fragesteller Der anlagebedingte Haarausfall ist üblicherweise eine Blickdiagnose und bei typischem Ausfallsmuster so mit hinreichender Genauigkeit diagnostiziert. Bei einem Trichogramm würden üblicherweise nach einem haarwäschefreien Intervall von 5 Tagen Haare an zwei Stellen der Kopfhaut ausgezupft und die Haarwurzeln unter dem Mikroskop untersucht. Zum genauen Ablauf siehe: http://www.haarerkrankungen.de/diagnostik/diagnostik_trichogramm.htm. Dieses Verfahren wendet man jedoch nur in Zweifelsfällen an. Dass bei Ihnen nicht vermehrt Haare ausfallen, ist übrigens normal, denn anlagebedingter Haarausfall entsteht durch vermindert nachwachsende Haare, nicht durch vermehrt ausfallende Haare. Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg |
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