Thema: DHT Spiegel zu gering; Erektionsstörung und Libidoverlust
2011-04-06
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Autor: vitalisstgt |
Sehr geehrtes Expertenteam, ich nehme seit ca. 11 Jahren Propecia. Eine Blutuntersuchung hat ergeben, dass mein DHT-Wert 7,9 beträgt (Range 9.4-47.6). Man geht davon aus, dass das erniedrigte DHT für Erektionsstörungen und den Libidoverlust verantwortlich ist. 1. Ich hätte gerne gewusst, wie lange es ca. dauern kann bis ein normaler DHT-Spiegel nach Absetzen von Propecia erreicht wird? 2. Ist es normal, dass der DHT-Spiegel so absinkt bei Propecia? 3. Falls sich bei mir die beschriebenen dauerhaften irreversiblen Nebenwirkungen einstellen sollten, können Sie mir einen Experten empfehlen? Über eine baldige Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar. MfG |
Dr. Uwe Schwichtenberg Experte Beiträge:729 | 2011-04-06 |
Sehr geehrter Fragesteller Eines vorweg. Bitte lassen Sie unbedingt Ihren behandelnden Arzt einen UAW-Berichtsbogen ausfüllen. Die Meldung unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist ein ganz wesentliches Instrument der Überwachung bereits zugelassener Medikamente. Dies ist unabhängig davon sinnvoll, ob der Zusammenhang zwischen den veränderten Blutspiegeln und der Medikation als sicher, wahrscheinlich oder nur als möglich eingestuft wird. ad 1. Hormonspiegel im Blut unterliegen der ständigen Kontrolle unseres Körpers. Sollte durch einen äußeren Einfluß eine Veränderung des Wertes erreicht werden, ist recht bald nach Wegfall dieses Einflusses mit einer Normalisierung der Werte zu rechnen. ad 2. Dr. Kunte schrieb dazu hier im Expertenrat: "Finasterid hemmt die 5 alpha Reduktase Typ II kompetetiv so stark, dass der DHT Spiegel im Blut um 70 % reduziert wird. DHT entsteht weiter durch die 5 alpha Reduktase Typ I. Da die Hemmung kompetetiv ist, bedeutet dies, dass sich Finsterid und Testosteron um den Bindungsplatz am Enzym, 5 alpha Reduktase Typ II, streiten. Fällt die Konzentration von Finasterid im Blut, z.B. durch unregelmäßige Einnahme, oder steigt der Spiegel von Testosteron, z. B. durch medikamentöse Therapie verändert sich der Anteil der gehemmten 5 alpha Reduktase Typ II." Daher muß es auch bereits kurz nach Absetzen zur Normalisierung der DHT-Spiegel kommen, falls Finasterid die Ursache ist. ad 3. In allen Studien waren die beschriebenen Libidoeinschränkungen vorübergehender Natur. Wenn die Beschwerden anhalten, sollten daher auch andere mögliche Ursachen abgeklärt werden. Zur weiteren Abklärung des Zusammenhanges könnten Sie sich in der Haarsprechstunde einer Universitätsambulanz vorstellen. Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg |
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