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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall der Frau

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Thema: Crinohermal fem
2018-12-03
Autor:
Özlem
Hallo Herr Doktor,

laut meiner Biopsie habe ich eine diskret ausgebildete androgenetische Alopezie.
Mein Arzt hat mir nun Crinohermal fem verschrieben.
Ich habe dieses Medikament auf dieser Seite noch nie gelesen. Bin nun etwas verunsichert.
Als ich ihn fragte, ob ich Regaine nun nehmen soll, meinte er dass er vorerst davon abraten würde. Ich soll erst das Crinohermal benutzen u wenn nach 6 Monaten die Haare nicht nachwachsen müssten wir nochmal schauen.viele würden das Regaine ihr Leben lang nehmen ohne einen Grund u oft würde es helfen, wenn man diese Lösung nimmt u danach wachsen die Haare wieder normal weiter u irgendwann fallen dann wieder welche aus u dann muss man erneut behandeln. Mich irritiert das sehr, weil ich noch nichts vergleichbares gelesen habe.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:420
2018-12-12

Sehr geehrte Fragestellerin


Androgenetische Alopezie ist der Fachbegriff für "anlagebedingten Haarausfall". In der internationalen Leitlinie zur Behandlung des anlagebedingten Haarausfalles sind die hormonellen Haarwässer hier also Estradiol und alternativ auch Alfatradiol (17-alpha-Estradiol) mangels überzeugender Studienergebnisse nicht mehr enthalten. Crino Hermal fem enthält neben Estradiol noch ein Cortison und ist zur Behandlung von Kopfhautentzündungen zugelassen. Hier der Ausschnitt aus dem Beipackzettel:

Crinohermal fem ist eine Glucocorticoid-Estrogen-Kombination als Lösung zur Anwendung auf der Kopfhaut.
Das in Crinohermal fem enthaltene Corticoid bewirkt einen schnellen Rückgang entzündlicher Prozesse sowie
eine rasche Beseitigung des Juckreizes. Crinohermal fem steigert die Durchblutung der Kopfhaut und
verbessert damit den Stoffwechsel.
Crinohermal fem kann bei Frauen zur symptomatischen Behandlung von mäßig ausgeprägten Entzündungen
der Kopfhaut, die auf ein mittelstarkes Glucocorticosteroid ansprechen, angewendet werden. Hierbei kann
auch die Anzahl geschädigter (dystrophischer) Kopfhaare vermindert werden. Gleichzeitig kann die Rate der
Haare, die sich in der Ruhephase des Haarzyklus befinden (Telogenhaarrate) gesenkt und dadurch der Anteil
der Haare in der Wachstumsphase gesteigert werden.

Offenbar ist Ihr behandelnder Arzt eben nicht von der Diagnose anlagebedingter Haarausfall überzeugt. Da eine Biopsie hier ohnehin nicht beweisend ist, kann das auch durchaus legitim sein. Vermutlich deshalb hat er eine vorübergehende Therapiephase vor der Entscheidung zur Dauertherapie mit Minoxidil davorgeschaltet.


Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg

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