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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall der Frau

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Thema: Biopsie
2018-12-03
Autor:
Marianna
Schönen guten Abend,

Ich bin 32 Jahre alt und 50 % meiner Haarpracht ist leider nicht mehr da (irgendwann seid der letzten 4 Jahre so gekommen). Ich hatte meine Pille in Verdacht, aber mein Gyn, mein HA meinen, dass dies nicht möglich sei (Leios —> Levenorgestrel).

bei mir wurde eine Biopsie durchgeführt. Das Ergebnis ist wie folgt:

Gering verminderte Anzahl von Haarfollikeln, telogene Follikel vermehrt. Einzelne Vellushaarfollikel. Keine vernarbende Entzündung. Keine Pilze.

1.Würden Sie sagen, dass ich unter dem genetisch bedingten HA leiden? Wenn Sie dieses Ergebnis sehen?

2. ich habe vor 2 Monaten die Pille abgesetzt, kann das Ergebnis der Biopsie auch darauf zurückzuführen sein, oder würde der HA durch Absetzen der Pille anders in einer Biopsie aussehen?

3. ich habe in dem Forum gelesen, dass wenn man auf die Pille mit HA reagiert ein Anlage für den gen. bedingten HA besteht ( Wurzeln empfindlich auf DHT). Ist es theoretisch möglich, dass meine Haare durch die Pille ausgefallen sind, aber durch das Absetzen die Haare wieder kommen? Also die Pille hat den HA „unnatürlich“ beschleunigt u deswegen ist es reversibel?

4. Mein ganzer Kopf ist momentan voller kurzer Haare, überall sehe ich kurze Haare. Ich frage mich nun ob das neue Haare sind, oder ob es ein schlechteres Zeichen ist u auch auf den anlagebedingten Haarausfall hindeutet.

Entschuldigung für die vielen Fragen.
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:420
2018-12-12

Sehr geehrte Fragestellerin


Ein Kopfhautbiopsie dient dem Ausschluss einer Kopfhauterkrankung. Das wären die Aussagen: "Keine vernarbende Entzündung. Keine Pilze". Für die Aussagen zur "gering verminderten Anzahl von Haarfollikeln, telogene Follikel vermehrt" bedarf es des Vergleiches mit anderen Kopfhautstellen. Aus einer Probe mit o.g. Befund eine Diagnose zu machen ist "mutig".

Man würde formulieren: "Es ist vereinbar mit anlagebedingtem Haarausfall" das ist aber nicht zu verwechseln mit "Es ist anlagebedingter Haarausfall". Soviel zu 1.

Das An- oder Absetzen der Pille führt oft zu diffusem Haarausfall dabei ist oft die Telogenrate erhöht. Also 2. Ja, das könnte passen. 3. Kann ich nicht nachvollziehen. Es ist zumeist nicht die Pille sondern die Wechselsituation die den diffusen Haarausfall verursacht. Dieser ist vorübergehend, also die Haare wachsen nach und sind dann 4. als kurze Haare sichtbar.

Noch eine wichtige Info: Anlagebedingter Haarausfall hat ein Haarausfallsmuster. Es ist bei der Frau also zumeist nur die Scheitelregion betroffen. Wenn "überall...kurze Haare" sind und "überall" wirklich die ganze Kopfhaut meint, dann passt der anlagebedingte Haarausfall nicht als Diagnose.

Aber um die Verwirrung komplett zu machen - man kann auch beides haben. Eine abschließende Diagnose kann nur der behandelnde Arzt stellen.



Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg



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