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Expertenrat zur Alopecia areata

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Thema: Bewertung Behandlungserfolg // Einschätzung mit Neurodermitis
2008-05-15
Autor:
Newbie
Sehr geehrter Herr Dr. Kunte,

ich habe bereits im Expertenforum gelesen, dass Betagalen ein Kortison der Klasse 3 sei (?). So wie ich das verstanden habe, sollte nach ca. 3 Monaten ein Erfolg sichtbar sein, ansonsten muss die Therapie geändert werden.

Ich habe eine (noch) kleine Stelle (diagnostizierter) AA, ca 2x3 cm. Das ist vergleichsweise wenig, wenn ich mir die Berichte der anderen Patienten durchlese. Leider fallen jedoch langsam, aber stetig, immer weitere Haare aus.

Wann spricht man denn von einem "Erfolg" der Behandlung? Neue Haare oder einfach kein weiterer Flächengewinn der AA? Die Lösung nehme ich erst seit ca. 1 Woche, 2x täglich, das Loch ist noch keine 2 Monate alt.

Ich bin 30 Jahre alt und habe das zum ersten Mal, bin aber seit Geburt mittelschwerer Neurodermitiker inkl. Heuschnupfen und Asthma.

Ist das schon allein ein schlechtes Vorzeichen, oder nur in Verbindung mit einer langanhaltenden AA, grossen Herden und Nägelveränderungen?
Warum ist das ein schlechtes Zeichen?

Ich habe auch gelesen, dass es ein gutes Zeichen ist, die AA "später" zu bekommen. Ist 30 spät genug? Oder ist das irrelevant wenn man Neurodermitiker ist? Oder beruhen diese Einschätzungen tatsächlich lediglich auf empirischen Werten?

Neurodermitis verläuft ja auch in Schüben - sind die dann parallel zu den AA Schüben (so wie ich das verstanden habe, werde ich das ja jetzt wohl öfter bekommen, sofern ich von der totalen AA verschont bleibe).


So, dass war jetzt ein bisschen viel auf einmal.
Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihr Engagement!


Priv. Doz. Dr. Christian Kunte

Experte
Beiträge:128
2008-05-25
Sehr geehrte Newbie,

Betagalen ist ein potentes Kortikosteroid der Klasse 3. Eine Behandlung unter ärztlicher Kontrolle kann problemlos über 3 Monate, ggf auch länger durchgeführt werden. Stellt sich kein Erfolg (Stopp des fortschreitenden Haarlichtung, Nachwachsen von Haaren) ein, so sollten Sie mit Ihrem Arzt den Sinn der Behandlung diskutieren.

Prognostisch ungünstige Faktoren sind:
- früher Erkrankungsbeginn (Kindesalter)
- lange Bestanddauer (Jahre)
- große Ausdehnung der kahlen Areale
- Neigung zu Neurodermitis, Heuschnupfen oder Asthma
- Nagelbeteiligung

Je mehr dieser Faktoren vorliegen, desto schlechter ist die Wahrscheinlichkeit auf eine Behandlung anzusprechen. Die hat sich in einigen Studien so gezeigt.
Eine Wichtung dieser einzelnen Faktoren kann nicht exakt vorgenomen werden, wobei allerdings früher Erkrankungsbeginn und eine lange Bestanddauer der Alopecia areata sehr bedeutsam sind.

Eine Alopecia areata verläuft nicht zwangsläufig parallel zu Schüben einer Neurodermitis.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. C. Kunte

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