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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Bedeutung des DHT für den Mann
2007-09-20
Autor:
Chris
Guten Tag,

Sie schreiben:
„Durch Propecia wird der Spiegel des ""ungünstigen"" Dihydrotestosterons (DHT) um etwa 70 % abgesenkt, um die Haarfollikel-Miniaturisierung zu verhindern. Für die Potenz, Muskelkraft, Knochendichte und z.T. vielleicht auch für die geistige Leistungsfähigkeit ist im männlichen Körper aber das ""gute"" Testosteron zuständig.“

Könnten Sie bitte konkret zu folgenden, in endokrinologischer Literatur recherchierten Aussagen Stellung beziehen und dann darauf eingehen, welche Folgen im Körper eine drastische DHT-Absenkung mit sich zieht:

„Testosteron ist lediglich ein Prohormon für zwei Hormone: Durch 5-alpha-Reduktion entsteht biologisch hoch aktives DHT und durch Aromatisierung von Testosteron entsteht Estradiol (Östradiol).
Bei nahezu allen Zielorganen der Androgene ist nicht Testosteron das eigentlich wirksame Androgen, sondern dient lediglich als Vorstufe für das eigentlich wirksame Androgen Dihydrotestosteron (DHT), das unter Vermittlung des Enzyms 5-alpha-Reduktase unmittelbar aus Testosteron entsteht.
DHT ist die biologisch aktivste Form des Testosteron. In vielen Organen ist DHT das eigentlich wirksame Androgen.“
Prof. Dr. Hans Wolff

Experte
Beiträge:187
2007-10-01
Sehr geehrter Chris,

bei Dihydrotestosteron (DHT) handelt es sich um ein Hormon. Hormone entfalten ihre Wirkung in Abhängigkeit des Zielorgans mit unterschiedlicher Stärke.
Für DHT gilt, dass es am Haarfollikel des Kopfes wesentlich potenter ist als Testosteron und dort bei genetischer Veranlagung zu Haarverlust führt.
An der Prostata wiederum ist die Wirkung von DHT, altersabhängig und ebenso bei genetischer Determinierung dahingehend, dass die Prostata an Größe zunimmt und eine benigne Prostatahyperplasie entsteht.
An beiden Zieorganen ist ein Enzym, die 5 alpha Reduktase II für die Umwandlung von Testosteron zu DHT verantwortlich. Finasterid hemmt spezifisch die 5 alpha Reduktase II.

An anderen Zielstrukturen (z.B. Talgdrüse - bei Akne entscheidend) ist häufig die 5 alpha Reduktase I vornehmlich anzutreffen, so dass Finasterid auf den Stoffwechsel dieser Strukturen und bei diesen Krankheiten keinen Einfluss hat.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Wolff

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