Thema: Auswirkungen von DHT-Hemmung auf die Augen
2008-01-20
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Autor: Max |
Sehr geehrtes Expertenteam, in zahlreichen Foren wurde von der Nebenwirkung berichtet, dass Propecia bei einigen Menschen blaue Augenringe und im schlimmsten Fall einen Abbau der Fettschicht unter den Augen hervorruft (so dass eine Art "Furche" unter den Augen entsteht). Ich selber nehme seit acht tagen Propecia und konnte auch bläuliche Augenringe feststellen. Ich wundere mich, warum über diese Nebenwirkung nichts in der Packungsbeilage steht, wenn doch relativ viele Nutzer davon betroffen sind. Ist Ihnen diese Nebenwirkung bekannt bzw. können Sie sich es theoretisch erklären wie sich die DHT-Hemmung auf die Augen auswirken kann? Empfehlen Sie bei auftreten der "Augenprobleme" ein sofortiges Absetzen von Propecia? Was halten Sie von dieser Studie, welche einen Zusammenhang zwischen DHT-Hemmung und Augenprobleme aufzeigt? http://jcem.endojournals.org/cgi/content/full/85/12/4874 Vielen Dank! Mit freundlichen Grüßen Max |
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte Experte Beiträge:628 | 2008-01-25 |
Sehr geehrter Max, bislang ist mir von derartigen Nebenwirkungen noch nie etwas zu Gehör gekommen! Wir haben in München mehrere Tausend Mäner mit Propecia behandelt und haben diese Nebenwirkung auch nie beobachten können. Bei der Studie wurden Antiandrogene eingesetzt, desweiteren auch Proscar (5mg Finasterid). Proscar ist kein Antiandrogen und 5 fach höher dosiert als Propecia. Insgesamt wurde der Effekt von 5 Medikamenten an 15 Probanden getestet, bei 4 dieser Patienten kam Finasterid 5 mg zur Anwendung. Manko an der Studie ist auch eine fehlende Differenzierung der Effekte der verschiedenen eingesetzten Medikamente, zum einen aufgrund der geringen Zahl an Probanden, zum anderen wohl auch aufgrund der heterogenen Wirkstoffgruppen (Finasterid ist im Gegensatz zum Titel kein Antiandrogen!!!). Die untersuchten Probanden hatten die Medikamnete schon vor Studienbeginn genommen, so dass nicht festgestellt werden kann, ob die beschriebenen Veränderungen ursächlich auf die Präparate zurückzuführen sind. Weitere Studien zu diesem Thema sind seid dem Jahr 2000 nicht mehr veröffentlicht worden. Mit freundlichen Grüßen Dr. C. Kunte |
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