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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall des Mannes

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Thema: Auswirkungen auf Schwangerschaft der Frau
2005-03-15
Autor:
rg67
Ich nehme seit ca. 1 Jahr Propecia und mein Haarausfall ist mittlerweile zum Stillstand gekommen, zumindest empfinde ich es so.
Da meine Frau und ich ein Kind bekommen wollen, mache ich mir Sorgen wegen der Nebenwirkungen von Propecia auf das Ungeborene.
Schließlich sind im Beipackzettel furchtbare Folgen für Schwangere bzw. den Fötus nur bei der Berührung mit dem Wirkstoff beschrieben.
Besteht die Gefahr, dass der Wirkstoff von mir zu meiner Frau durch z.B. Berührung, Küssen oder Geschlechtsverkehr "übertragen" wird und somit das Baby Schaden nimmt.

MfG Ronny
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte

Experte
Beiträge:628
2005-03-17
Sehr geehrter Ronny,



Finasterid ist ein spezifischer 5 alpha Reduktase Inhibitor. Die 5 alpha Reduktase ist ein Enzym, das die Umwandlung von Testosteron zu DHT fördert. DHT ist verantwortlich für den androgenetischen Haarverlust. Durch die Hemmung der 5 alpha Reduktase durch Finasterid wird die DHT Konzentration im Blut um 70 % abgesenkt. Ist eine Frau mit einem männlichen Föten schwanger, so ist DHT für eine normale Genitalentwicklung erforderlich. Ist der DHT Spiegel im Blut erniedrigt, besteht das Risiko von Genitalfehlbildungen bei den männlichen Föten . Bekannt ist, welche Finasterid-Konzentration im Blut vorhanden sein muss, damit ein Einfluss auf den DHT-Spiegel ausgeübt wird. Nicht untersucht ist allerdings in welchem Ausmaß Finasterid über die Haut aufgenommen wird. Zur Sicherheit sollten Frauen, insbesondere Schwangere, nicht mit Tabletten in Berührung kommen, insbesondere nicht mit gebrochenen Tabletten. An Männern die Propecia nehmen wurde untersucht, wie hoch die Konzentration von Finasterid im Ejakulat war. Geht man davon aus, dass 100 % des Finasterids im Ejakulat nach dem Geschlechtsverkehr über die Vagina in den weiblichen Organismus gelangt, so ist eine tägliche Ejakulatmenge von etwa 3-3,5 Litern erforderlich um Finasteridkonzentrationen im weiblichen Körper zu erreichen, die eine Absenkung des DHT Spiegels bei der Frau zur Folge haben. Hier besteht für Schwangere kein Risiko!



Ihr Dr. C. Kunte

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