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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall der Frau

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Thema: Art und Weise der Behandlung durch "fähige Ärzte"
2005-07-01
Autor:
Andrea
Hallo, ich leide seit gut 7 Monaten unter Haarausfall und bin auch bereits im Dezember von meinem Hautarzt in diie Uniklinik geschickt worfen. Dort wurde mein Blut untersucht, sowie ein Allergietest und eine Pilzuntersuchung durchgeführt. Aufgrund dieser Ergebnisse kam die Ärztin zu dem Entschluss mir Regaine für Frauen zu verschreiben.
Darauf bin ich im März noch einmal in die Klinik wo mir dann lediglich gesagt wurde ich müsste abwarten und das trotz weiter sehr starken Haarausfall und Zeitweise extremem Juckreiz auf der Kopfhaut.
Gewartet habe ich jetzt auch, bis letzte Woche. Ich habe es jetzt nicht mehr ausgehalten, die Haare gingen mir wieder extrem raus und werden zusehend lichter. Zudem habe ich wieder einen Extremen Juckreiz der Kopfhaut.
Bei meinem 3ten Besuch in der Uniklinik kam jetzt der Arzt zu dem Ergebnis man müsste doch erst einmal den Grund meines Haarausfalles herausfinden!!! (durch eine Trichogrammuntersuchung).

Jetzt meine Frage!!! Warum JETZT??? Nachdem mir in 7 Monaten mit Sicherheit mehr als die Hälfte meiner Haare ausfallen sind. Warum macht man das nicht am Anfang? So langsam habe ich die Befürchtung bis meine Ärzte wissen was ich habe und eine Richtige Behandlung ansetzen, habe ich wohl leider keine Haare mehr auf dem Kopf und das mit 22 Jahren.
Dr. Jens Meyer

Experte
Beiträge:57
2005-07-04
Sehr geehrte Andrea,



natürlich können wir den bisherigen Behandlungsverlauf nicht kommentieren, ohne sie persönlich gesprochen und untersucht zu haben. Anbei aber einige Hinweise, die Ihnen vielleicht weiterhelfen:

- Regaine Frauen ist eine Lösung zur Behandlung des anlagebedingten Haarausfalls. Wurde dieser bei Ihnen diagnostiziert?

- Bei etwa 5% der Anwenderinnen von Regaine kommt es zu Unverträglichkeitsreaktionen an der Kopfhaut mit Symptomen wie Rötung, Juckreiz und Schuppung. Meist handelt es sich nur um ein vorübergehendes Problem, gelegentlich muss jedoch die Therapie beendet werden. Prinzipiell ist zu empfehlen, den betreuenden Hautart aufzusuchen, der die Kopfhaut inspizieren kann. Neben einer Irritation der Kopfhaut kann sich auch eine Allergie gegen einen der Regaine-Inhaltsstoffe wie z.B. den Lösungsvermittler Propylenglykol entwickeln. Die Unterscheidung zwischen einer leichten Irritation und einer Kontaktallergie ist häufig klinisch, gegebenenfalls durch Allergietestung (Epikutantestung) beim Hautarzt möglich. Liegt eine Allergie vor, sollte Regaine auf jeden Fall abgesetzt werden. Liegt jedoch lediglich eine leichte Irritation vor, so kann auch ein Aussetzen der Therapie, eine lediglich einmal tägliche Behandlung oder die Verwendung der 2 %igen Lösung (ein erneutes Shedding sollte nicht mehr auftreten) versucht werden. Dies sollte aber auf jeden Fall mit dem Hautarzt abgestimmt werden.

- Unter äußerlicher Therapie mit Regaine Lösung kann gelegentlich nach etwa 5wöchiger Behandlung zunächst verstärkter Haarausfall auftreten. Die Ursache hierfür ist noch nicht abschließend geklärt. Vermutet wird ein Ausschieben locker sitzender Haare im Telogenstadium (Ausfallsstadium) durch die im selben Haarfollikel verstärkt nachwachsenden Anagenhaare (Wachstumshaare). Der Zeitraum bis zum Auftreten der ""Shedding-Phase"" genauso wie dessen Dauer und Ausprägung sind natürlich von Patient zu Patient unterschiedlich. Der Beginn der ""Shedding-Phase"" liegt in der Regel zwischen der 2. und 6. Behandlungswoche, sie dauert im allgemeinen wenige Wochen (2 bis 4). Die meisten Patienten berichten lediglich über einen verstärkt bemerkten Haarausfall, ohne dass sich das Haarkleid weiter lichtet. In Einzelfällen kann der Haarausfall jedoch auch so ausgeprägt sein, dass lichte Areale entstehen. Insgesamt wird das ""Shedding"" als Zeichen guten Ansprechens auf die Therapie interpretiert. Die durch die Behandlung ausgeschobenen Haare werden verstärkt wieder nachwachsen.

- Das Trichogramm ist ein hilfreiches Instrument des Hautarztes zur Beurteilung des aktuellen Haarausfalls, gelegentlich auch zur Diagnosefindung. Das klassische Trichogramm dient zur Charakterisierung und Quantifizierung verschiedener Haarwurzeltypen. In aller Regel werden 25 bis 40 Haare aus der Kopfhaut gezogen und die einzelnen vorliegenden Haarwurzelformen bestimmt. Angegeben werden die Prozentzahlen der vorliegenden Haarwurzelformen. Anhand des Ergebnisses kann der zu erwartende Haarausfall in den nächsten Wochen und Monaten abgeschätzt werden. Die Diagnose einer AGA lässt sich mit dem Trichogramm nicht einwandfrei stellen. Entscheidend ist das Muster der Haarlichtung, ein Trichogramm kann im Zweifelsfall bei der Diagnosestellung hilfreich sein.



Ihr Dr. J. Meyer

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