Thema: Anlagebedingter Haarausfall nach minipille mit Gestagen
2015-11-26
| |
Autor: Heiden |
Lieber Herr Dr. Schwichtenberg, Nach einem halben Jahr minipille habe ich haarausdünnung im Stirn und oberkopfbereich bemerkt. Haare in bürste oder auf Boden waren mir nicht aufgefallen. Die Hautärztin diagnostizierte anlagebedingten Haarausfall und empfahl mir Regain. Ich habe die Pille abgesetzt. Reicht das aus? Werden die Haare sich normalisieren? Habe mich Regain nicht getraut wegen Shedding. Soll ich es doch nehmen? Brauche ich jetzt eine Diane 35 oder abwarten? In Familie haben alle dicke Haare, ich früher auch. Bin 46 Jahre , hatte sehr starke Regel, starke schmerzen, deshalb war die minimale (desefemono 75) geraten worden. Vielen Dank für eine Antwort und herzliche Grüße |
Dr. Uwe Schwichtenberg Experte Beiträge:420 | 2015-11-29 |
Sehr geehrte Fragestellerin Die Wirkung der Pille mit Antiandrogenen auf anlagebedingten Haarausfall ist schlechter untersucht als Minoxidil und sie ist vermutlich geringer, als man bei einer so "kraftvollen" Therapie erwarten würde. Das Ansetzen der Minipille als Auslöser eines diffusen Haarausfalles (den Sie nicht berichten) wäre häufig. Ein Bild eines anlagebedingten Haarausfalles durch 6 Monate Minipille - unwahrscheinlich. Wahrscheinlichste Erklärung in einer solchen Konstellation - ohne Ansicht der konkreten Patientin: Ein vorbestehender anlagebedingter Haarausfall wird durch diffusen Haarausfall (der ggf. schwach und unbemerkt verlaufen kann) in Folge einer hormonellen Wechselsituation deutlicher sichtbar. Für eine richtige Sicherung der Diagnose wären z.B. zwei Phototrichogramme im Abstand von 3-6 Monaten sinnvoll. Bei anlagebedingtem Haarausfall käme es zur Abnahme der Haarwurzeldichte. Alternativ beginnt man direkt mit Minoxidil. Das shedding ist eine vorübergehende Episode eines diffusen Haarausfalles. Das mag psychisch belastend sein, ein wirklicher Schaden tritt dabei nicht ein. Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg |
BC Support-Forum
v2.1 © 2022