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Autor: Kissy |
Sehr geehrter Dr., Androcur wirkt antiandrogen, also somit gegen den Haarverlust, der durch Androgene, bzw.die Überempfindlichkeit auf Androgene entsteht, aber wirkt das Cyproteronacetat denn ansonsten in irgendeiner Weise schlecht auf das KOPFhaar? Habe dies von der Fragerin unter mir gelesen. Leider haben sie nicht geschrieben, ob ihr Arzt mit seiner Aussage denn überhaupt Recht hat? Könnte es sein, dass Androcur zwar gegen die androgenetische Alopezie wirkt, aber dafür diffusen Haarausfall, oder Wachstumsverzögerung auslöst? Danke im voraus. MFG |
Priv. Doz. Dr. Christian Kunte Experte Beiträge:318 | 2007-10-07 |
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Sehr geehrte Kissy, Der Einsatz oraler Antiandrogene wie Androcur wird dann empfohlen, wenn eine Hyperandrogenämie besteht, die nur dann zu vermuten ist, wenn neben Haarverlust noch eine verstärkte Behaarung nach dem männlichen Muster (Hirsutismus) und Zyklusunregelmäßigkeiten bestehen. Erst in einer solchen Konstellation sind Hormonuntersuchungen sinnvoll und dann gegebenenfalls eine innerliche antiandrogene Therapie. Wie bereits mehrfach dargestellt ist die effektivste Therapie der androgenetischen Alopezie der Frau die Behandlung mit Minoxidil 2 % Lösung. Die Wirksamkeit von antiandrogenen Pillen bei der androgenetischen Alopezie der Frau wird zwar vermutet, ist allerdings wissenschaftlich noch nie solide gezeigt worden. Vor Jahren wurde in einer französischen Studie 2 x täglich äusserlich angewendete Minoxidil 2%-Lösung (Regaine) mit einer hoch dosierten, innerlichen Diane-35 + Androcur 50 mg Therapie verglichen (Vexiau et al., Br J Dermatol 2002, 146:992-9). Das Ergebnis war erstaunlich: Die äusserliche Behandlung mit Regaine war der innerlichen Therapie mit hoch dosierten Antiandrogenen klar überlegen! Daher rate ich dazu, erst die Möglichkeiten mit Regaine voll auszuschöpfen. Antiandrogene können einen diffusen Haarverlust auslösen. Außerdem kann jedes An-und Absetzen von Hormonen zu meist vorübergehendem Haarverlust führen. Mit freundlichen Grüßen Dr. C. Kunte | |
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