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Thema: Alternative Donnorgegenden für HT
2007-01-25
Autor:
Peter
Sehr geehrter Herr Dr. Neidel,

Da ich mich mit dem Thema beschäftige, sieht man immer wieder Bilder vor/nach HT.
Es wird da ja meistens ein ca.1cm Band zwischen den Ohren verpflanzt, und das sieht nun erschreckend aus, als ob man eine Gehirn-OP hinter sich hat. Und wie fühlt sich das an wenn man mit der Hand durch das Haar geht ?
Also zu den Fragen :

1.Warum kann man die Crafts nicht auf der ganzen Donorgegend nehmen? ein wenig da, ein wenig da, also zerstreut, dann fällt es ja nicht mehr auf, nach der heilung und neuen Haarwachstum in der Donorgegend, statt ein dickes Band das immer so bleibt!

2.Wir Männer haben ja auch meistens (gerade bei denen die mit Haarausfall betroffen sind) so senkrechte Zonen im Nacken, hinter den Ohren wo es ja immer nachwuchs gibt und da müsste man ja jede 15 Tage zum Friseur um das wieder sauber zu machen ; kann man dies nicht als erstes transplantieren ?

3.Man liest wenig zum Thema HT von Barthaar und Körperhaar auf den Kopf. Ich habe gehört, der Zyklus sei anders (ca. 3 Monate für Körperhaar), sowie die Dicke der Haare, also ginge es nicht gut. Woanders habe ich wiederum gelesen, transplantiertes Haar nimmt nach einiger Zeit (halbes oder ganzes Jahr) die Eigenschften an der Haare die drum sind, also könnte es theoretisch gehen. Also was nun ?

4.Ich frage das alles, denn ich möchte mein Körperhaar mit ELOS-Laser entfernen lassen, sowie Barthaar (muss mich jede 2 Tage rasieren wegen Arbeit, ist lästig) andersrum, fehlen so langsam da oben die Haare.
Also möchte ich mir die Chance nicht endgültig nehmen, die Donorgegenden wegzunehmen. Wie sieht es aus mit Körper und Bart als Donor?heute und in Zukunft?
Danke, Peter.
Dr. Frank G. Neidel

Experte
Beiträge:169
2007-02-01
Guten Tag,

danke für die interessanten Anfragen. Die Antworten werden direkt unter
Ihren Fragen angegeben.

Es wird da ja meistens ein ca.1cm Band zwischen den Ohren verpflanzt, und das sieht nun erschreckend aus, als ob man eine Gehirn-OP hinter sich hat. Und wie fühlt sich das an wenn man mit der Hand durch das Haar geht ?

Sie haben völlig recht; wenn breite Narben verbleiben, sieht das nicht schön aus. Bei richtiger Entnahmetechnik sind die Narben lediglich strichförmig und daher unsichtbar. Nach einiger Zeit sind sie auch nicht mehr fühlbar. Feine und quasi unsichtbare Narben werden nach wie vor von den meisten Patienten gut akzeptiert.

Warum kann man die Crafts nicht auf der ganzen Donorgegend nehmen? ein wenig da, ein wenig da, also zerstreut, dann fällt es ja nicht mehr auf, nach der heilung und neuen Haarwachstum in der Donorgegend, statt ein dickes Band das immer so bleibt!

Kann man natürlich machen, dazu muss der gesamte Kopf kahl rasiert werden, um genügend Haare umzuverteilen. Alternativ müssten sie 2-3 mal die Operation machen. Wegen des hohen Zeitfaktors und des Mehraufwandes sind diese Operationen teurer als die obengenannte Maßnahme der Streifenentnahme.

Wir Männer haben ja auch meistens (gerade bei denen die mit Haarausfall betroffen sind) so senkrechte Zonen im Nacken, hinter den Ohren wo es ja immer nachwuchs gibt und da müsste man ja jede 15 Tage zum Friseur um das wieder sauber zu machen; kann man dies nicht als erstes transplantieren?

Die Haare in diesem Bereich sind qualitativ meist schlechter, weshalb sie zur Reservefläche gezählt werden, man kann natürlich auch an diesen Stellen Haarwurzeln entnehmen.

Man liest wenig zum Thema HT von Barthaar und Körperhaar auf den Kopf. Ich habe gehört, der Zyklus sei anders (ca. 3 Monate für Körperhaar), sowie die Dicke der Haare, also ginge es nicht gut. Woanders habe ich wiederum gelesen, transplantiertes Haar nimmt nach einiger Zeit (halbes oder ganzes Jahr) die Eigenschften an der Haare die drum sind, also könnte es theoretisch gehen. Also was nun?

Transplantation von Körperhaar als Einzelmaßnahme sieht unschön aus, denn die Haarstruktur ist anders. Deshalb kann man Körperhaar nur zum Auffüllen von bereits transplantierten Flächen gebrauchen, wenn also alle anderen Vorräte erschöpft sind. Wegen der Biegung des Körperhaars unter der Haut und der geraden Instrumente bei der Entnahme werden viele Haarwurzeln zerstört, hoher Aufwand, wenig Haare, hohe Kosten. Der Zyklus ist wie von Ihnen beschrieben lang, also geringe Wachstumsperioden (optisch wirksam), lange Zeiten optischer Unwirksamkeit. Kopfhaar passt sich gelegentlich der neuen Region an, Körperhaar leider nicht, es bleibt in der Struktur und Länge so wie vorher.

Ich frage das alles, denn ich möchte mein Körperhaar mit ELOS-Laser entfernen lassen, sowie Barthaar (muss mich jede 2 Tage rasieren wegen Arbeit, ist lästig) andersrum, fehlen so langsam da oben die Haare. Also möchte ich mir die Chance nicht endgültig nehmen, die Donorgegenden wegzunehmen. Wie sieht es aus mit Körper und Bart als Donor?heute und in Zukunft?

Barthaar ist gut geeignet, manchmal auch Körperhaar. Ob Sie sich eine Chance vergeben, entscheiden Sie selbst.

Gruß

Dr. Frank Neidel

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