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Expertenrat zu vernarbendem Haarausfall

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Thema: Aknenormin Isotretinoin gegen Entzündungen u.Haarausfall??
2009-12-01
Autor:
renate4
Hallo liebes Expertenteam,

habe seit 15 Monaten den Lichen Ruber follicularis (Knötchenflechte).
Immer Entzündungen mit Haarausfall 4 Wochen nach einer Endoprothesen OP.!
Ich soll jetzt eine Therapie mit dem Isotretinoin bekommen! Habe sehr große Angst davor, daß der Haarausfall weiter geht. Ist das die richtige Lösung, denn bei mir hat das Clobegalen keinen Erfolg gebracht.
Hatte vor Jahren Rosazea vier Jahre lang gehabt.

Mein Orthopäde (der OP gemacht hat) hatte mir gesagt, daß es auch
von der Thrombosespritze (Heparin) und das Schmerzmittel Diclofenac kommen
kann. Dauert es denn solange mit den Entzündungen und Haarausfall, denn es
ist kein Ende abzusehen.

Für einen Rat, ob das Isotretinoin richtig für mich ist oder gibt es auch ein anderes Mittel für mich, welches nicht so gefährlich ist,
wäre ich sehr dankbar.
renate4

Dr. Andreas Finner

Experte
Beiträge:193
2009-12-03
Guten Tag,

beim Lichen follicularis sind wie bei den anderen primär vernarbenden Haarausfallformen, alle Therapien ein Versuch, da es keine ausreichenden wissenschaftlichen Studien gibt.

Als erste Stufen kommen äußerliches oder in die Haut tröpfchenweise unterspritztes Kortison in Frage.
Reicht das nicht aus, gibt es eine zusätzich innerliche Möglichkeit der Therapie mit z.B. Kortison (immer nur kurzzeitig), Antimalariamittel, Cyclosporin A oder eben auch Isotretinoin.

Dieses ist aus der Aknebehandlung gut bekannt und bewährt. Auch gegen Rosacea kann es helfen. Der Vorteil ist, dass das Immunsystem nicht unterdrückt wird. Wenn die richtige Dosis gefunden ist, sind auch Nebenwirkungen wie Hauttrockenheit, Haarausfall, Lichtempfindlichkeit selten. Wichtig ist eine konsequente Schwangerschaftsverhütung in der Zeit.

Die Ursache und der weitere Verlauf sind leider absolut unklar, so dass solange behandelt werden muss, bis sich die Entzündungen beruhigen, damit in der Zeit keine weiteren Haare ausfallen. Es sind immer mehrere Monate. In den meisten Fällen läßt sich so ein sichtbares Kahlwerden verhindern.

Besprechen Sie also alles mit ihrem behandelnden Arzt und haben Sie etwas Geduld.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Finner

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