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Expertenrat zur Alopecia areata

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Thema: AA und Impfungen
2019-11-13
Autor:
Kessy74
Sehr geehrte Experten,

vor acht Jahren wurde bei mir eine AA an den Unterschenkeln und im Genitalbereich diagnostiziert. Die Herde sind seither so gut wie unverändert. Zusätzlich treten in den Augenbrauen ab und zu sehr kleine Herde auf, die schnell kommen und auch innerhalb kurzer Zeit wieder verschwinden. Die Kopfhaut blieb glücklicherweise bislang verschont. Seit der Diagnose wurde ich 4 x geimpft (1x Auffrischung Tetanus und Diphtherie, 3 x Influenza) und hatte dadurch keine Probleme. Allerdings sagt mein Dermatoge, dass rund 10 % seiner AA-Patienten nach Impfungen mit massiven Verschlechterungen zu kämpfen haben. Jedes Jahr ringe ich aufs Neue mit mir, ob ich mich gegen Influenza impfen lassen soll (auf dem Arbeitsweg verbringe ich morgens und abends je eine halbe Stunden in öffentlichen Verkehrsmitteln), fürchte allerdings, dass die AA dadurch viielleicht doch auf die Kopfhaut übergehen könnte. Die Entscheidung fällt jedes Jahr anders aus, je nachdem wie "mutig" ich bin. Da die AA so unberechenbar ist, bin ich unsicher, ob ich mich darauf verlassen kann, dass es schon mehrfach gut gegangen ist. Wie ist Ihre Einschätzung? Herzlichen Dank im Voraus.
Dr. Uwe Schwichtenberg

Experte
Beiträge:136
2019-11-17

Sehr geehrte Fragestellerin


die allgemeine Empfehlung lautet, man möge sich auch bei Alopezia areata nicht von medizinisch sinnvollen (Empfehlung der STIKO) Impfungen abbringen lassen.

Am 22.09.2017 haben wir unter "aktuelles" unter anderem dies veröffentlicht:


"Eine weitere Forschergruppe untersuchte mögliche Auslöser, die zu den
charakteristischen Veränderungen im Immunsystem von Patienten mit
Alopecia areata (AA) führen (Am J Clin Dermatol. 2017 Aug 11. doi:
10.1007/s40257-017-0312-y.[Epub ahead of print]). Es zeigte sich, dass
Patienten mit Alopecia areata statistisch eindeutig häufiger eine
Impfung gegen Hepatitis A oder B oder eine Behandlung mit Interferon
beta erhalten hatten. Die Autoren des Berichtes vermuten, dass die
Impfungen oder die Behandlungen als Träger für die Entstehung einer AA
wirken könnten."


Die Frage ist bisher nicht abschließend geklärt und natürlich gibt es sehr viele A. areata Patientinnen und Patienten, die keinerlei Impfungen im zeitlichen Zusammenhang zum Beginn des Haarausfalles erhalten hatten.


Ihr Dr. Uwe Schwichtenberg



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