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Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall der Frau

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Thema: AA Typ Ludwig Grad 0 - 1, Haarausfallschub
2005-04-16
Autor:
Rachel
Sehr geehrtes Ärzte-Team,

ich hatte schon 3 mal im Leben verstärketen besorgniserregenden Haarausfall.
Vor einem Jahr hatte ich vier Monate lang sehr starken Haarausfall nachdem ich 4 Monate zuvor die Pille abgesetzt hatte. Der Haarausfall war zwischen 200/300 Haare am Tag bis zu ca. 900 Haare bei einer Haarwäsche. Dann hatte ich ein Jahr lang keinen Haarausfall.

Nun bemerkte ich wieder verstärkten Ausfall. Bei der Haarwäsche verliere ich 200 bis 300 Haare. Ich sehe aber auch nachwachsende Haare. Generell haben sich bereits Geheimratsecken gebildet und an den Schläfen habe ich sehr wenige Haare. Am oberen Kopf und Scheitel gibt es keine Lichtungen oder generell weniger nachwachsende Haare.

Meine Fragen: 1. Habe ich anlagebedingten Haarausfall? (Ärztebefund vor einem Jahr: andorgenetische Alopezie, Typ Ludwig grad 0 - 1 und telogenes Effluvium wegen Absetzen der Pille). Was bedeutet Grad 0 - 1?

2. Könnte für den jetztigen Haarausfall eine Operation mit Vollnarkose im Januar (vor 4 Monaten) ausschlaggebend sein, z. B. wegen der Gifte?

3. Ich habe psychischen Stress: (Traurigkeit, wenig Lebensfreude): könnte das den Haarausfall beeinflussen, z. B. dass dadurch Säuren im Körper gebildet werden, die abgebaut werden müssen, oder so.

4. Könnte es sein, dass dieser erhöhte Haarausfall normal ist und einfach daran liegt, dass so viele Haare neu nachwachsen wollen?

5. Wenn es schlimmer wird, was soll ich tun? Meine Hormone sind in Ordnung. Womit muss ich rechnen?

Vielen Dank für Ihre Mühe im Voraus.


Priv. Doz. Dr. Christian Kunte

Experte
Beiträge:318
2005-04-24
Sehr geehrte Rachel,



Zu 1. Androgenetische Alopezie ist gleichbedeutend mit anlagebedingtem Haarausfall. Stadium 0-1 bedeutet, dass der Befund nur minimal ausgeprägt ist, also noch fast alle Haare am Kopf zu finden sind.Telogenes Effluvium heißt nur, dass Sie einen erhöhten Anteil von Haaren im Ausfallsstadium hatten, wohl im Zusammenhang mit dem Absetzen der Pille. Ob Sie anlagebedingten Haarausfall haben kann natürlich auf diesem Wege nicht festgelegt werden.



Zu 2. Bei Narkosen werden keine Gifte eingesetzt und auch nicht freigesetzt. Schwere Erkrankungen, aber auch Operationen können bekanntermaßen, jedoch selten zu telogenem Haarverlust führen. Die verlorenen Haare werden in der Regel wieder nachwachsen.



Zu 3. Psychischer Stress führt nicht zu einer Ansammlung von Säuren im Körper. Umstritten, aber immer wieder diskutiert, ist die Bedeutung von Stress auf den Haarverlust. Stress kann meiner Meinung nach durchaus als ein Teilfaktor Haarverlust begünstigen.



Zu 4. Durchaus denkbar ist, dass der derzeit verstärkte Haarverlust noch normal ist, z.B. im Rahmen eines im Frühjahr häufig auftretenden verstärkten Haarverlustes („Fellwechsel“).



Zu 5. Eine Prognosestellung für Ihren Haarverlust ist nicht möglich. Falls eine androgenetische Alopezie besteht sollten Sie Ihren Hautarzt und Haarspezialisten aufsuchen der Ihnen ein geeignetes Therapeutikum empfehlen kann



Ihr Dr. C. Kunte

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