Haarerkrankungen.de

sie sind hier: startseite / aktuelles

Aktuelles

Polyzystische Ovarien bei Frauen mit anlagebedingtem Haarausfall
23. November 2003 - Dr. Jens Meyer

Beim Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCO-Syndrom) bestehen Zysten an den Eierstöcken und erhöhte Spiegel männlicher Geschlechtshormone (Androgene) im Blut, mit den Folgen einer androgenetischen Alopezie, eines Hirsutismus (männlicher Behaarungstyp bei der Frau), Regelstörungen bis hin zum Ausbleiben der Monatsblutung und weiteren Symptomen. Die Ausprägung der körperlichen Veränderungen beim PCO-Syndrom sind jedoch oft unterschiedlich stark ausgeprägt und auch nicht immer alle vorhanden. Eine aktuelle Studie hatte sich zum Ziel gesetzt, die Häufigkeit polyzystischer Ovarien bei Patientinnen zu erfassen, die sich wegen eines anlagebedingten Haausfalls (AGA, Alopecia androgenetica oder androgenetische Alopezie) ärztlich vorstellten (Cela et al: Prevalence of polycystic ovaries in women with androgenic alopecia Eur J Endocrinol. 2003 Nov;149(5):439-42).

Die Londoner Gruppe von Wissenschaftlern untersuchte 89 Frauen unterschiedlicher ethnischer Herkunft mit anlagebedingtem Haarausfall sowie 73 Frauen ohne Haarausfall als Kontrollgruppe. Die Diagnose "polyzystische Ovarien" wurde durch eine Ultraschalluntersuchung des Unterbauches gestellt, zusätzlich wurden zahlreiche Hormonwerte im Blut der Frauen bestimmt. Es konnte gezeigt werden, dass die untersuchten Frauen mit anlagebedingtem Haarausfall in 67% polyzystische Ovarien aufwiesen, im Gegensatz zu 27% der Frauen ohne Haarausfall. Hirsutismus fand sich bei 21% der Patientinnen mit AGA, und bei 4% der Kontrollgruppe. Die Medizinier betonten, dass aufgrund der Untersuchungsergebnisse an einem kleinen Kollektiv von Patientinnen vermutet werden kann, dass bei Frauen, die sich mit anlagebedingtem Haarausfall zur Untersuchung vorstellen, oft auch polyzystische Ovarien vorliegen können. Die Erkennung von PCO sei auch unter den Gesichtspunkten der Langzeit-Gesundheitsvorsorge von Interesse, da PCO einen Risikofaktor für die Entwicklung eines Altersdiabetes (Diabetes mellitus Typ 2) darstellen.

Zur Behandlung der "Vermännlichungserscheinungen" des PCO-Syndroms kommt eine antiandrogene Therapie in Betracht. Diese kann mit antiandrogen-wirksamen "Antibabypillen" wie z. B. Belara, Diane 35 oder anderen Hormonpräparaten durchgeführt werden, die die Androgen-Rezeptoren des Haarfollikels blockieren. Steht ein Kinderwunsch im Mittelpunkt der Behandlung, ist eventuell eine medikamentöse Therapie zur Wiederherstellung eines normalen Monatszyklus erforderlich.

Weitere News-Beiträge

2003
Archiv
2024 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2024 anzeigen
2023 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2023 anzeigen
2022 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2022 anzeigen
2021 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2021 anzeigen
2020 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2020 anzeigen
2019 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2019 anzeigen
2018 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2018 anzeigen
2017 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2017 anzeigen
2016 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2016 anzeigen
2015 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2015 anzeigen
2014 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2014 anzeigen
2013 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2013 anzeigen
2012 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2012 anzeigen
2011 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2011 anzeigen
2010 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2010 anzeigen
2009 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2009 anzeigen
2008 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2008 anzeigen
2007 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2007 anzeigen
2006 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2006 anzeigen
2005 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2005 anzeigen
2004 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2004 anzeigen
2002 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2002 anzeigen
2001 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2001 anzeigen
2000 Headlines der News-Beiträge des Jahres 2000 anzeigen
Die Inhalte von Haarerkrankungen.de können und sollen keinen Arztbesuch ersetzen und stellen keine Anleitung zur Selbstmedikation oder Selbstdiagnose dar. Die Informationen dieser Webseiten inklusive der Expertenräte sollen zur Erlangung zusätzlicher Informationen zu einer bereits gestellten Diagnose oder zur Vorbereitung eines Arztbesuches dienen. Empfehlungen hinsichtlich Diagnoseverfahren, Therapieformen, Medikamenten oder anderer Produkte werden nicht gegeben.
Bitte lesen Sie hierzu die Nutzungsbedingungen mit Haftungsausschluss. und beachten Sie unsere Datenschutzerklärung
© 2023 medical project design GmbH - Impressum