Studie zur Wirksamkeit von 1 mg Finasterid/Tag in den vorderen Bereichen des behaarten Kopfes
12. April 2003 - Dr. Jens Meyer
In unserem Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall wurde zuletzt wiederholt nach den möglichen Ergebnissen einer Behandlung mit 1 mg Finasterid/Tag (Handelspräparat Propecia) in den vorderen Bereichen des behaarten Kopfes bzw. den Geheimratsecken gefragt. "Obwohl Finasterid am besten am Oberkopf wirksam ist, haben eine aktuelle amerikanische Studie und meine eigenen Erfahrungen gezeigt, dass es auch frontal, also in den Geheimratsecken, wirken kann" betonte Prof. Wolff in seinen Antworten und verwies hier auf die 1999 in den USA an 15 verschiedenen Zentren durchgeführte doppelblinde und plazebo-kontrollierte Untersuchung an 326 Männern mit frontal betontem anlagebedingten Haarausfall. Publiziert wurden die Ergebnisse in der Fachzeitschrift "Journal oft the American Academy of Dermatology" (J Am Acad Dermatol 1999 Jun;40(6 Pt 1):930-7).
In der genannten Untersuchung erhielten die Teilnehmer 1 mg Finasterid/Tag über einen Zeitraum von einem Jahr, mit einem freiwilligen Nachbeobachtungszeitraum von weiteren 12 Monaten. Die Ergebnisse ergaben in der Gruppe der mit Finasterid behandelten Männer eine signifikante, also statistisch aussagekräftige Zunahme der Haaranzahl in den 1 Quadratzentimeter großen Testarealen am Vorderkopfbereich. Ein beginnender Effekt wurde zunächst nach einem Zeitraum von 6 Monaten beobachtet, gefolgt von einer weiteren Zunahme bis zum Ende des Beobachtungszeitraumes nach 24 Monaten. Zudem beurteilten 50% der Männer in der Finasterid-Gruppe das Erscheinungsbild Ihres Haarstatus als gebessert, 70% berichteten von einer Verlangsamung Ihres Haarverlustes. Finasterid wurde in der Studie insgesamt sehr gut vertragen, das geringe Ausmaß unerwünschter Wirkungen zeigte sich in der Finasterid-Gruppe und bei den mit Plazebo (wirkstofffreie Tablette) behandelten Männern gleichermaßen ausgeprägt.
2003 | |
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