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Finasterid und Kinderwunsch
18. Juni 2002 - Dr. Jens Meyer

Ende der letzten Woche wurde im Expertenrat zum anlagebedingten Haarausfall nochmals nachgefragt, ob die Einnahme von Finasterid (Handelspräparat Propecia) die Zeugungsfähigkeit herabsetzen oder während einer Schwangerschaft der Partnerin eine Gefährdung für das Kind darstellen könne. Aufgrund der wichtigen Thematik haben wir die Aussagen von Prof. Dr. Wolff hierzu noch einmal zusammengefasst:

"Das Ejakulatvolumen geht bei den meisten Behandelten um etwa 10-20% zurück (also z.B. von 4,0 ml auf 3,2 ml). Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Zeugungsfähigkeit (Fertilität), da es dabei nicht auf das Volumen des Prostatasekretes ankommt, sondern auf die Zahl, Morphologie und vor allem die Beweglichkeit der Spermien. Alle dieser Faktoren werden durch Propecia nicht verändert. Dies wurde in verschiedenen Studien gezeigt, zuletzt 1999 an 181 Männern durch Overstreet et al. (J Urol, 162:1295-1300). Daher besteht keine Notwendigkeit, Propecia bei Kinderwunsch abzusetzen.

Auch wenn die Frau schwanger ist, kann das Finasterid im Ejakulat des Mannes das Kind nicht gefährden. Untersuchungen zu Finasterid-Konzentrationen im Sperma gesunder Männer zeigten, dass die maximal gemessene Finasterid-Konzentration im Ejakulat 1,5 Nanogramm pro Milliliter betrug. Erste messbare Veränderungen des DHT-Spiegels treten aber erst bei einer Finasterid-Menge von 5000 Nanogramm auf. Dies bedeutet, dass es selbst bei optimaler Resorption erst ab 3 Liter Ejakulat-Kontakt täglich theoretisch zu ersten messbaren Veränderungen des weiblichen DHT-Spiegels kommen kann.

Wenn Propecia aber trotzdem aus psychologischen Gründen während der Schwangerschaft abgesetzt wird, wird es sicher nicht innerhalb von 6-9 Monaten zu irreversiblem Haarausfall kommen. Eine therapeutische Alternative zu Propecia wäre in der Schwangerschaft der Ehefrau die 5%ige Minoxidillösung (Regaine)."

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